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"Identität und Lebensart"

Bayern beschließt Kreuzpflicht für Behörden

Ab Juni soll in allen bayerischen Dienstgebäuden ein deutlich wahrnehmbarer Kreuz im Eingangsbereich hängen. Das hat das bayerische Kabinett beschlossen. Das erste Kreuz brachte Ministerpräsident Söder an.

Mittwoch, 25.04.2018, 6:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 25.04.2018, 23:52 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Im Eingangsbereich aller bayerischen Dienstgebäude soll künftig ein Kreuz hängen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Dienstag in der Kabinettssitzung in München laut einer Mitteilung der Staatskanzlei: „Das Kreuz ist grundlegendes Symbol unserer bayerischen Identität und Lebensart.“ Es stehe für elementare Werte wie Nächstenliebe, Menschenwürde und Toleranz.

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Im Anschluss an die Kabinettssitzung brachte Söder ein Kreuz im Eingangsbereich der Staatskanzlei an.

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Verpflichtung gilt ab 1. Juni

Für seinen Beschluss änderte der Ministerrat die allgemeine Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaats. Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes im Freistaat sei als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns deutlich wahrnehmbar ein Kreuz als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland anzubringen.

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Die Verpflichtung gelte ab 1. Juni. Gemeinden, Landkreisen und Bezirken werde empfohlen, entsprechend zu verfahren, heißt es in der Mitteilung. (epd/mig) Aktuell Politik

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  1. Anja Hoppermann sagt:

    Oh, wie furchtbar.
    Abgesehen davon, dass ich als katholisch Erzogene, heute konfessionslose Frau, das Bild eines gefolterten, sterbenden Mannes nur schwer mit Nächstenliebe, Toleranz und Menschenwürde zusammenbringen kann, entspricht die Idee das Kreuz als grundlegendes Symbol der bayrischen Identität zu sehen, in keinster Weise der aktuellen gesellschaftlichen Zusammensetzung von Menschen unterschiedlichster Religion und Nicht-Religion. Für mich ist Religion eine Privatsache. Im Namen von Religionen finden weltweit Kriege statt und werden Menschen beeinflußt. Jeder Mensch sollte für sich die Möglichkeit haben zu glauben, wie es ihm entspricht, ohne andere da mit reinzuziehen. Staatliche Einrichtungen sollten völlig neutral sein, da sie für alle Bürger da sind.
    Die Trennung von Kirche und Staat bleibt bei der bayrischen Anweisung leider auf der Strecke.
    In NRW ist auch nicht alles im Lack, aber wenn ich das höre bin ich froh im Ruhrgebiet zu wohnen.

  2. -Ute Plass sagt:

    Sehe es auch, wie der katholische Hochschulpfarrer Hose aus Würzburg:
    “ Er warf dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder vor, das Kreuz zu missbrauchen, „um die Ausgrenzung von Menschen anderen Glaubens zu betreiben“. Viele katholische und evangelische Christen empfänden es zunehmend als Provokation und Heuchelei, wie Söder öffentlich über das Christentum rede, schrieb Hose an den CSU-Politiker. Söder solle Christlichkeit nicht demonstrieren, sondern praktizieren, zum Beispiel indem er die Abschiebungen von Asylbewerbern nach Afghanistan aussetze.“
    http://www.deutschlandfunk.de/bayerische-behoerden-kontroverse-ueber-kreuze.1939.de.html?drn:news_id=875736