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"Jedem das Seine"

Modeunternehmen wirbt mit Nazi-Spruch

"Jedem das Seine" - mit diesem Spruch wirbt das Bekleidungsunternehmen Peek & Cloppenburg in einem Werbeprospekt. Der Spruch stand am Eingang des NS-Konzentrationslagers Buchenwald und war als zynische Botschaft an die Lagerinsassen gerichtet.

Donnerstag, 24.05.2018, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 14.01.2022, 17:29 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Das Bekleidungsunternehmen Peek & Cloppenburg hat mit dem KZ-Spruch „Jedem das Seine“ für Mode geworben. Der Sprichwort war am Pfingstwochenende in einem Werbeprospekt im Umkreis von bundesweit mehr als 20 Filialen verbreitet worden, wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg am Mittwoch dem „Evangelischen Pressedienst“ bestätigte. Die gedruckte Auflage habe bei rund einer Million Exemplaren gelegen. Der Spruch „Jedem das Seine“ stand am Eingang des NS-Konzentrationslagers Buchenwald und war als zynische Botschaft an die Lagerinsassen gerichtet. Die Zahl der Todesopfer im KZ wird auf etwa 56.000 geschätzt.

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Es gibt in Deutschland zwei rechtlich und wirtschaftlich unabhängige Unternehmen Peek & Cloppenburg mit ihren Hauptsitzen in Düsseldorf und Hamburg. Von dem Vorfall betroffen war die Peek & Cloppenburg KG in Hamburg.

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Wie eine Unternehmenssprecherin weiter erklärte, geht das lateinische Zitat „suum cuique – Jedem das Seine“ ursprünglich auf das antike Griechenland zurück. Schon der Philosoph Platon habe den Spruch in der Form kommentiert, dass „jeder das Seine bekommen und dass niemandem das Seine genommen werden soll“. Daher finde sich die Formulierung bis in die Gegenwart „beispielsweise auch immer noch als fester Bestandteil in deutschen Gerichtsgebäuden und den dort niedergeschriebenen Gerechtigkeitsformeln wieder“.

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Peek & Cloppenburg entschuldigt sich

Zugleich bedauerte das Unternehmen sein Vorgehen. Mit Blick auf den Missbrauch des Sprichwortes durch die Nationalsozialisten sprach die Sprecherin von einer „verbalen Ungeschicklichkeit“. Peek & Cloppenburg könne kritische Äußerungen „selbstverständlich nachvollziehen“. Das Unternehmen entschuldigte sich dafür, die Gefühle Anderer verletzt zu haben. „Dies lag aber in keiner Weise in unserer Absicht“, hieß es. Mit dem Slogan warb Peek & Cloppenburg in dem Werbeprospekt für den Kauf von Schlipsen und Fliegen.

Die Linkenfraktion im sächsischen Landtag kritisierte die Werbung von Peek & Cloppenburg aufs Schärfste. Sie sei „absolut geschmacklos und geschichtsvergessen“, erklärte der Linkenpolitiker André Schollbach. Er habe „keinerlei Verständnis dafür, dass ein derart bekannter und an Zynismus kaum zu überbietender Nazispruch für Werbezwecke benutzt wird“, betonte Schollbach. (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. -Ute Plass sagt:

    „Jedem das Seine“ – zur Aufarbeitung des lexikalischen NS-Erbes“

    http://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-politik/42761/jedem-das-seine?p=all

  2. Jade sagt:

    Was für ein Schwachsinn. Dass immer noch auf dieser Nazi-Scheiße rumgeritten werden muss und P&C hier zu einer Entschuldigung genötigt wird. So ein Unfug!!!