Guatemala
Tausende Flüchtlinge warten auf Einreise nach Mexiko
Sie harren an der Grenze zu Mexiko aus und hoffen auf Weiterreise in die USA: Tausende Migranten aus Mittelamerika sitzen in Guatemala fest. Manche Flüchtlinge geben in der angespannten Situation auf. Ein Lagebericht.
Montag, 22.10.2018, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 22.10.2018, 21:37 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Tausende Migranten aus Mittelamerika harren an der guatemaltekischen Grenze zu Mexiko aus und hoffen auf Einreise. In der angespannten Situation habe die mexikanische Bundespolizei versucht, mit den Migranten zu verhandeln, berichtete die mexikanische Tageszeitung „La Jornada“ am Samstag (Ortszeit). Die rund 5.000 bis 6.000 Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala wollen weiter in die USA reisen. Sie sind vor Gewalt und Elend in ihren Heimatländern geflohen.
Einige Hundert Migranten hatten laut einem Bericht der Tageszeitung „El Universal“ vom Freitag (Ortszeit) versucht, die Absperrungen zu durchbrechen und die Grenze zu stürmen. Die mexikanische Bundespolizei setzte Tränengas ein, um die Menschen zurückzudrängen. Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto sagte, sein Land erlaube keine irreguläre Einreise, „vor allen keine gewalttätige“.
Unübersichtliche Lage
Die Lage in der guatemaltekischen Grenzstadt Tecún Umán bleibt weiter unübersichtlich, wie Augenzeugen berichteten. Migranten mit gültigen Dokumenten werde die Einreise nach Mexiko gewährt, hieß es. Allerdings benötigen Menschen aus Zentralamerika ein Visum, um nach Mexiko zu gelangen, was die wenigsten der Migranten haben dürften. Auch Beamte der Migrationsbehörde waren vor Ort, um Flüchtlingsvisa auszustellen. Das Rote Kreuz habe auf beiden Seiten der Grenze Zeltlager errichtet und versuche, die Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen.
Rund 200 Migranten aus Honduras hätten sich entschieden, die Rückreise anzutreten, teilte die mexikanische Polizei mit. Die Regierung aus Honduras habe Busse bereitgestellt. Unterdessen traf sich der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, mit seinem guatemaltekischen Amtskollegen Jimmy Morales, um über die Flüchtlingskrise zu beraten.
Trumps Drohung
US-Präsident Donald Trump hatte mit der Schließung der US-mexikanischen Grenze gedroht, falls Mexiko die Migranten nicht aufhalte. Zuvor hatte er Guatemala, Honduras und El Salvador damit gedroht, alle Finanzhilfen zu streichen, wenn die Länder die Migranten ziehen ließen.
Vor einer Woche hatten sich rund 3.000 Menschen aus Honduras zu Fuß und mit Bussen auf den Weg in Richtung USA gemacht. Sie hatten sich in San Pedro Sula, einer der gewalttätigsten Städte weltweit, über die sozialen Medien verabredet. Auf ihrem Weg schlossen sich immer mehr Menschen der Gruppe an. (epd/mig) Aktuell Ausland
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