Vereinte Nationen
Deutlich weniger Migranten kamen 2018 über Mittelmeer
Die Zahl der Migranten, die über das Mittelmeer europäisches Festland betreten haben, ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen. Das teilt Internationale Organisation für Migration mit. Die meisten Flüchtlinge gingen in Spanien an Land.
Mittwoch, 07.11.2018, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 08.11.2018, 15:58 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 100.000 Migranten und Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Damit hätten in den ersten zehn Monaten deutlich weniger Menschen in Booten die südeuropäischen Küsten erreicht als in den Vergleichszeiträumen der beiden Vorjahre, erklärte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf.
Von Januar bis Anfang November 2017 seien 155.000 Migranten und Flüchtlinge über das Mittelmeer kommend in Europa eingetroffen, von Januar bis Anfang November 2016 waren es nach IOM-Angaben knapp 338.000. Die IOM erklärt den Rückgang mit der verschärften Migrationspolitik vieler europäischer Staaten, wie etwa der Schließung der sogenannten Balkanroute und der Sperrung von Häfen für private Seenotrettungsschiffe.
Hälfte ging in Spanien an Land
Die UN-Organisation hielt fest, dass 2018 das fünfte Jahr in Folge mit mehr als 100.000 in Europa per Boot eingetroffenen Flüchtlingen und Migranten sei. Allerdings sei die Marke von 100.000 in den vorangegangenen Jahren wesentlich früher erreicht worden. Mindestens 1.990 Kinder, Frauen und Männer seien 2018 bei der gefährlichen Überfahrt in seeuntauglichen Schlepperbooten ums Leben gekommen.
Rund 49.000 Menschen gingen den Angaben zufolge in diesem Jahr in Spanien an Land. In Griechenland waren es knapp 28.000, während rund 22.000 es nach Italien schafften. Auf dem Seeweg gelangten in diesem Jahr Migranten und Flüchtlinge auch nach Malta und Zypern. Die meisten Menschen, die dieses Jahr Europa über den Seeweg erreichten, stammen laut IOM aus Afrika. Unter ihnen sind aber auch Iraker und Pakistaner. Die Menschen fliehen vor Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern. (epd/mig) Aktuell Panorama
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