Weihnachts- und Neujahrsgruß
Bitte loben und kritisieren Sie uns auch im neuen Jahr!
Weihnachten steht vor der Tür, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Es ist wieder Zeit für eine kleine Pause. Eine Pause, die uns schon seit zehn Jahren guttut - zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Ausruhen und um neue Kraft zu schöpfen für das neue Jahr.
Von Ekrem Şenol Freitag, 21.12.2018, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 07.01.2020, 12:28 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Liebe Leserinnen und Leser,
Ja, zehn Jahre! Am 2. Dezember 2008 haben wir den ersten Artikel im MiGAZIN veröffentlicht. Wir hatten keine Ahnung, was wir da anstoßen. Hätte uns damals jemand gesagt, dass wir binnen weniger Jahre den Online Grimme Award gewinnen werden, dass wir irgendwann einmal weit über 10.000 Newsletter-Abonnenten haben werden, dass es mal einen Autoren-Netzwerk mit hunderten MiGMACHERN geben wird, dass das MiGAZIN mal zehn wird…, wir hätten ihn für verrückt erklärt. Aber all das ist eingetreten. Das erfüllt uns mit Stolz, bürdet uns aber auch Verantwortung auf.
Deshalb werden wir den bisherigen Weg der kleinen aber beständigen Schritte weitergehen. Wir werden unsere bewährte Linie der sachlichen und nüchternen Informationsvermittlung gewürzt mit Meinungsbeiträgen, neuen Perspektiven und humorvollen Einlagen im neuen Jahr beibehalten. Wir werden das redaktionelle Angebot sinnvoll erweitern, dem MiGAZIN ein frischeres Aussehen geben, die mobilen Nutzungsmöglichkeiten verbessern und interaktiver werden. Die MiGAZIN Bücher-Bestseller Liste ist bereits im Oktober neu dazugekommen und erfreut sich größter Beliebtheit.
Wir werden uns auch Gedanken über neue Einnahmequellen machen. Es wird darum gehen, die finanzielle Zukunft dieses Magazins weiter zu festigen. Das MiGAZIN ist – viele unter Ihnen wissen es bereits – quasi in einer Garage entstanden, ein Studenten-Projekt, ein Start-up, das bis heute komplett ohne öffentliche oder private Geldgeber ausgekommen ist. Dank des großen Interesses und der Werbeeinnahmen kann es inzwischen seine laufenden Kosten decken. Unser Hauptanliegen wird auch in Zukunft sein, die redaktionelle Unabhängigkeit zu bewahren – für freien Kopf und kritischen Blick.
Liebe Leserinnen und Leser, ein großer Dank deshalb an dieser Stelle für Ihre großzügigen Spenden. Sie sind uns nicht nur eine wichtige Stütze, sondern tragen auch ungemein zur Motivation bei, als zählbares Signal, dass unsere Arbeit gefällt und honoriert wird. Einen großen Dank wollen wir auch an alle Leserinnen und Leser richten, die uns mit Briefen und Mails viel Freude bereitet haben. Bitte loben und kritisiert Sie uns im neuen Jahr weiter, schreiben Sie uns: redaktion@migazin.de! Sie tragen dazu bei, dass wir dazulernen, besser werden.
Und vielen Dank auch für Ihr Verständnis, wenn wir unseren selbstgesteckten Ansprüchen nicht immer gerecht werden konnten. Entschuldigen Sie bitte die vielen Fehler, die uns immer wieder unterlaufen. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wir lieben Späne. Sie sind sehr lehrreich. Deshalb werden wir auch im neuen Jahr kräftig hobeln.
Bis dahin wünsche ich Ihnen im Namen der Redaktion schöne Feiertage, eine besinnliche Zeit und einen guten Start ins neue Jahr. Freue mich auf 2019.
Ihr Ekrem Şenol MiGBLOG
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„Wir lieben Späne. Sie sind sehr lehrreich. Deshalb werden wir auch im neuen Jahr kräftig hobeln.“
Prima, trauen Sie sich weiterhin schlecht bestehende Verhältnisse, Machtmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen offen zu benennen.
Wünsche dem MIGAZIN-Team erholsame Feiertage, sowie Kraft, Mut und Zuversicht für die Arbeit im Neuen Jahr.
Herzlichen Glückwunsch zum 10. Geburtstag und weiterhin viel Impact und einen kühlen Kopf!
Kann Euch leider nicht mit Geld unterstützen aber durch das Teilen eurer Beiträge, die hoffentlich auch im nächsten Jahr über menschliche, politische und wirtschaftliche Schweinereien aufklären und ein Stachel im Fleisch der dafür Verantwortlichen sind!
Wünsche Euch ein gutes, fröhliches und friedliches Weihnachten und einen
Superstart ins Neue Jahr!
Ein früherer Bundespräsident wird hiermit zitiert:
„Gustav Heinemann hat einmal vom Grundgesetz als einem großen Angebot gesprochen. Damit meinte er nicht, daß der Staat und seine Ordnung ein Supermarkt sei, aus dem sich jeder nach seinen Bedürfnissen – oder sogar darüber hinaus – bedienen solle. Im Gegenteil: Das Angebot, das uns das Grundgesetz macht, ist eine Aufforderung, das Gemeinwesen aktiv mitzugestalten. Möglichst viele sollen sich in die öffentlichen Angelegenheiten einmischen, weil es um ihre Lebensbedingungen geht und um ihre Zukunftschancen.
Das große Angebot, das uns das Grundgesetz mach, ist ein Aufruf zu aktiver Teilhabe. Das gilt für die Mitarbeit in Parteien und Vereinen, in Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen. Das gilt für das Engagement in Kirchen, in Verbänden und in Stiftungen.
Das Grundgesetz ist nicht der Staat. Aber mit unserem Grundgesetz können wir gut Staat machen. Dazu brauchen wir Bürgerinnen und Bürger, die nicht darauf warten, daß die anderen etwas machen, sondern die begreifen, daß der Staat die Sache aller ist.“
Der wichtigste Satz des Grundgesetzes ist und bleibt der Artikel 1, der von der unantastbaren Würde des Menschen spricht. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes haben sehr bewusst im ersten Satz nicht vom Staat oder der Staatsgewalt gesprochen und auch nicht vom Volk gesprochen, sondern vom Menschen, vom einzelnen Menschen und von seiner Würde. Das ist eine Absage an alle Ideologien, die das Leben oder die Lebenschancen von Menschen zugunsten angeblich höherer Zwecke opfern. Das ist auch eine Absage an jede Form der Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Überzeugungen oder ihres Glaubensbekenntnisses.
In Artikel 1 heißt es nicht: Die Würde des Deutschen ist unantastbar, es heißt auch nicht die Würde des Gesunden oder des gut Verdienenden, sondern es heißt: Die Würde des MENSCHEN ist unantastbar. Das ist keine unverbindliche philosophische Meinung, sondern ein bleibender Auftrag und eine ständige Aufgabe für das Handeln aller politisch Verantwortlichen, aller Organisationen und Initiativen, aller Unternehmen, und überhaupt aller Menschen in unserem sozialen und demokratischen Rechtsstaat.