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OECD-Studie

Deutliche Fortschritte bei der Integration von Einwanderern

Die Erwerbssituation und der Bildungserfolg von Migranten in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert. Das geht aus einer aktuellen OECD-Studie hervor.

Donnerstag, 17.01.2019, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Migranten sind laut einer Studie heute in Deutschland wirtschaftlich und sozial deutlich besser integriert als noch vor zehn Jahren. Dies gilt für die Erwerbssituation, den Bildungserfolg und das Armutsrisiko wie auch für die Erfahrung von Diskriminierung, wie aus einer am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht. Defizite bestünden noch beim Zugang zu qualifizierten Jobs, heißt es in dem Bericht der OECD. Aktuell seien in Deutschland mehr Menschen der Meinung, dass das Land von Einwanderung profitiert als noch zu Beginn des Jahrhunderts.

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OECD-Migrationsexperte Thomas Liebig, der die Studie „Integration von Zuwanderern: Indikatoren 2018“ gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), vorstellte, sagte: „Insgesamt ist der Trend bei der Integration von Zuwanderern in Deutschland positiv.“ Es bestehe aber weiterhin Handlungsbedarf vor allem bei Geringqualifizierten, Frauen sowie Kindern von niedrigqualifizierten Einwanderern.

Weitere Anstrengungen seien besonders im Arbeits- und Bildungsbereich dringend erforderlich, sagte Widmann-Mauz. „Wir müssen bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen besser werden und Frauen stärken, ihre Rechte besser wahrzunehmen“, betonte sie. Wichtig sei außerdem Sprachförderung in Kitas und Schulen. Auch die interkulturelle Öffnung des öffentlichen Dienstes müsse vorangetrieben werden.

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13 Millionen Menschen im Ausland geboren

Der Studie zufolge sind knapp 13 Millionen Menschen, die in Deutschland leben, im Ausland geboren. Das entspricht rund 16 Prozent der Gesamtbevölkerung. Gut ein Fünftel der Einwanderer (22 Prozent) lebt den Angaben zufolge weniger als fünf Jahre in Deutschland.


Besonders positiv hat sich der Studie zufolge im vergangenen Jahrzehnt die Erwerbssituation für Einwanderer entwickelt. So ist bei der Gruppe der im Ausland Geborenen die Beschäftigungsquote zwischen 2006 und 2017 von 59 Prozent auf über 67 Prozent gestiegen. Allerdings liege der Abstand zur im Inland geborenen Bevölkerung bei 8,7 Prozentpunkten.
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Arbeitslosenquote mehr als halbiert

Bei Frauen ist der Beschäftigungsabstand zur im Inland geborenen Bevölkerung größer als bei Männern, wie es heißt. Außerdem arbeite fast jede dritte erwerbstätige Migrantin in einem Job, der nur geringe Qualifikationen erfordert. Die Arbeitslosenquote aller im Ausland Geborenen hat sich in Deutschland zwischen 2006 und 2017 mehr als halbiert und lag 2017 bei 6,9 Prozent.

Zugewanderte sehen sich in Deutschland seltener als ein Ziel von Diskriminierung (elf Prozent), als dies EU-weit der Fall ist (14 Prozent) und auch seltener als noch vor zehn Jahren (minus vier Prozentpunkte). Ebenso sind die Einstellungen von in Deutschland Geborenen gegenüber Migranten positiver als noch vor zehn Jahren und positiver als im EU-Schnitt, wie die Erhebung zeigt. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel Studien

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