Herkunft: Lateinamerika
Zahl der Asylbewerber in der EU steigt wieder
Die Zahl der Asylbewerber in der Europäischen Union ist gestiegen. Grund für den Anstieg liegt in Lateinamerika. Venezuela ist inzwischen nach Syrien das Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in der EU. Peru hat bereits die Einreisebestimmungen verschärft.
Dienstag, 11.06.2019, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 16.06.2019, 13:27 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Zahl der Asylbewerber in der Europäischen Union ist einem Zeitungsbericht zufolge in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich gestiegen. Von Januar bis Ende April haben rund 206.500 Menschen erstmals einen Asylantrag in der Europäischen Union gestellt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Daten der EU berichten. Das seien 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die aktuellen Zahlen wurden den Angaben zufolge auf Basis von monatlichen Frühwarn-Meldungen der Mitgliedstaaten erstellt.
Im vergangenen Jahr war demnach die Zahl der Asylbewerber in der EU noch um elf Prozent zurückgegangen. Grund für den erneuten Anstieg sei, dass immer mehr Asylbewerber über reguläre Wege und visafrei in die Union einreisten, heißt es in dem Bericht. So stammte den Angaben zufolge von Januar bis Ende April gut jeder vierte Asylantrag von Staatsangehörigen eines Landes, dessen Bürger ohne Visum in die EU-Schengenzone einreisen dürfen. Bereits 2018 war deren Anteil auf ein Fünftel gestiegen.
Asylsuchende aus Lateinamerika
Vor allem aus Lateinamerika kämen immer mehr Menschen, hieß es. In den ersten vier Monaten dieses Jahres sei die Zahl der visafrei eingereisten Asylbewerber aus dem Krisenland Venezuela im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 121 Prozent auf 14.257 hochgeschnellt. Aus Kolumbien kamen 8.097 Asylbewerber, 156 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Venezuela ist demnach inzwischen nach Syrien (20.392 erstmalige Asylanträge, ein Minus von acht Prozent) das Hauptherkunftsland von Asylbewerbern in der Europäischen Union. Auf Platz drei liegt Afghanistan. Nach den neuen Daten stellten 14.042 Afghanen erstmals einen Asylantrag, 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Peru verschärft Einreisebestimmungen
Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen aus Venezuela haben die Nachbarstaaten Peru und Kolumbien derweil ihre Einreisebestimmungen verschärft. Peru ist neben Kolumbien Hauptaufnahmeland für venezolanische Flüchtlinge, die aufgrund der schweren wirtschaftlichen und politischen Krise ihr Land verlassen.
Laut dem UN-Flüchtlingswerk UNHCR sind bislang mehr als 770.000 Venezolaner nach Peru geflüchtet. Knapp vier Millionen Venezolaner haben wegen der schweren Krise bislang ihr Land verlassen. Nach einer Prognose des UNHCR könnte die Zahl der Flüchtlinge bis Ende 2019 auf 5,3 Millionen steigen. (epd/mig) Leitartikel Panorama
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