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Nach rechter Hetze

Kita nimmt Schweinefleisch wieder auf die Speisekarte

Zwei Kitas in Leipzig hatten Schweinefleisch vom Speiseplan gestrichen. Ein Bericht im Boulevardblatt „Bild“ löste bei Rechten und Rechtsextremisten eine Welle der Empörung aus. Daraufhin ruderten die Kitas zurück.

Donnerstag, 25.07.2019, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 28.07.2019, 14:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach einer heftigen Kontroverse über den geplanten Verzicht auf Schweinefleisch an zwei Leipziger Kitas ist der Träger einem Medienbericht zufolge zurückgerudert. „Wir haben festgestellt, dass unsere Entscheidung, in unseren beiden Kindergärten auf Schweinefleisch zu verzichten, viel Öffentlichkeit erzeugt hat“, zitierte das Boulevardblatt „Bild“ (online) am Dienstagabend aus einem Schreiben der Kita-Leitung an die Eltern. Aus diesem Grund werde diese Entscheidung zunächst ausgesetzt. Das Thema solle auf den ersten Elternabenden im neuen Kitajahr im August auf die Tagesordnung kommen.

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Zuvor hatte „Bild“ berichtet, dass zwei Leipziger Kitas in freier Trägerschaft „aus Respekt vor einer sich verändernden Welt“ nur noch Speisen ohne Schweinefleisch ausgeben würden. Laut der Zeitung steht dies im Zusammenhang mit zwei muslimischen Kindern an den Kitas. Nach dem ersten Zeitungsbericht hatte es unter anderem in sozialen Netzwerken eine kontroverse Debatte über den Verzicht von Schweinefleisch gegeben. Insbesondere Rechte und Rechtsextremisten, darunter auch AfD-Politiker, nutzten die Aufmerksamkeit, um gegen die Maßnahme der Kita-Leitung Stimmung zu machen.

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Schul- und Kitacaterer kann Aufregung nicht nachvollziehen

Der Verband Deutscher Schul- und Kitacaterer (VDSKC) hingegen kann Aufregung über den Verzicht von Schweinefleisch in Kindertagesstätten nicht nachvollziehen. „Bei einem Preis von – je nach Bundesland – zwei bis vier Euro für ein Kita-Essen kann nur minderwertiges Fleisch angeboten werden“, sagte der VDSKC-Vorsitzende, Rolf Hoppe, dem „Evangelischen Pressedienst“ in Berlin. Es sei für die Kinder besser, für diesen Preis „lieber vernünftiges Gemüse in Bioqualität, als billiges Fleisch“ zu verwenden.

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Seit Jahren sei zudem ein wachsender Trend zu vegetarischem Essen an Kitas und Schulen zu verspüren. „Die Eltern wollen sichergehen, dass ihre Kinder ein vernünftiges Essen bekommen“, begründete Hoppe die Entwicklung. Zudem müsse „kein Kind täglich Fleisch essen“. So empfehle die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Kinder maximal zwei Mal Fleisch pro Woche.

Diakonie Leipzig bietet Alternativen

Auch religiöse Vielfalt könne eine Rolle spielen beim Fleischverzicht. So könne es sein, dass Kitas und Schulen mit Rücksicht auf jüdische und muslimische Kinder kein Essen mit Schweinefleisch anbieten wollen. Hinzu kämen immer mehr Kinder, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Es sei deshalb nachvollziehbar, wenn „auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner“ gekocht werde.

Die Diakonie Leipzig betonte, dass Schweinefleisch in evangelischen Kindertagesstätten in Leipzig nicht grundsätzlich vom Speiseplan gestrichen werde. Dies sei nicht nötig, da die Essensanbieter immer mehrere Gerichte zur Auswahl hätten, sagte die Kita-Fachbereichsleiterin der Diakonie Leipzig, Christiane Michalski, dem ‚Evangelischen Pressedienst“. Wer aus religiösen Gründen auf Schweinefleisch verzichte, bekomme ebenso wie Allergiker oder Vegetarier einen Extra-Speiseplan für das Mittagessen in der Kita. (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. Gerrit sagt:

    Diese Aktion „Kein-Schweinefleisch“ mag vielleicht ehrlich gemeint gewesen sein, war aber trotzdem „dumm“.

    „Dumm“ weil sie hat den Spaltern und Hetzern wieder unnötig Munition geliefert. Ein sachlicher Umgang war nur noch schwer möglich.

    KiTa-Caterer haben sich längst darauf eingestellt, daß es auch Mittagessen für muslimische Kinder gibt. Darauf haben Sie ein Recht, ebenso wie christliche Kinder, die dann auch mal Schweinefleisch essen. Beide Seiten müssen berücksichtigt werden. Alles andere ist nicht richtig.

    Wenn KiTas diesen Weg gehen, dann darf man in der Endkonsequenz das nicht an der Religion festmachen, sondern z.B. vegetarisch weil Klimawandel (zu viel Fleisch), Tierschutz (in der heutigen Zeit mehr als wichtig), mögliche Qualität bei den Preisen für Mittagessen, gesundes Essen usw. usw.

    Dann ist es glaubhaft, für alle Seiten nachvollziehbar und niemand kann etwas dagegen haben. Die Religion als Grund zu nehmen … ist falsch!

  2. Sara Stern sagt:

    Ein völliger Verzicht auf Schweinefleisch aus Rücksicht auf Juden und Moslems finde ich überzogen. Jeder sollte das essen können, was ihm schmeckt. Solange es eine Auswahl gibt, die Moslems, Juden und Vegetarieren eine Alternative anbietet, reicht das IMHO völlig aus.Wenn es auch eine vegane Variante git, umso besser. Ansonsten wäre es weiteres Öl ins Feuer der Rassisten.

  3. Ümit sagt:

    Ihr Muselmanen geht einem nur noch auf die Eier.Ab mit Euch in die Heimat.

  4. President Obama sagt:

    Der Kindergarten entscheidet selbst was er beim Caterer bestellt. Darüber öffentlich zu berichten finden ich übertrieben. Das führt nur zu noch mehr Hetze.