Weltklimakonferenz
UN-Generalsekretär warnt vor Klima-Katastrophe
Der UN-Generalsekretär fordert auf dem Klimagipfel in Madrid die Menschheit zu einer Änderung ihres Lebensstils auf. Wenn die Abkehr von fossilen Brennstoffen nicht gelinge, drohe eine Katastrophe. Immer mehr Menschen flüchten vor Klimakatastrophen.
Dienstag, 03.12.2019, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 04.12.2019, 16:47 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Zum Auftakt der Weltklimakonferenz in Madrid hat UN-Generalsekretär António Guterres die Menschheit zu einem entschlossenen Kampf gegen die Erderwärmung aufgerufen. Die Welt dürfe nicht länger auf fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung setzen, sondern müsse den Ausbau erneuerbarer Energien konsequent vorantreiben, betonte Guterres am Montag. „Wenn wir nicht rasch unseren Lebensstil ändern, gefährden wir das Leben selbst“, sagte der Generalsekretär vor Delegierten aus mehr als 190 Ländern.
Guterres verlangte eine Verteuerung des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid, einen Baustopp für Kohlekraftwerke ab 2020 und die Einstellung aller Subventionszahlungen für fossile Brennstoffe wie Öl. Eine „grüne Wirtschaft“ biete viele Möglichkeiten, die ergriffen werden müssten, unterstrich er. Guterres appellierte an die Staaten, bis 2020 neue, verbesserte Klimaschutzpläne vorzulegen.
Verpflichtungen aus 2015 reichen nicht
Die Verpflichtungen, die die Staaten 2015 auf der Klimakonferenz in Paris eingegangen seien, reichten nicht aus, um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wie es das Pariser Abkommen vorsehe. Der UN-Generalsekretär stellte klar, dass bereits 70 Staaten ehrgeizige neue Pläne zum Klimaschutz angekündigt hätten. Ein „Weiter so wie bisher“ werde katastrophale Folgen haben, warnte Guterres. Bis zum Ende des Jahrhunderts drohe die Temperatur um fast vier Grad Celsius zu steigen.
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez äußerte die Hoffnung, dass die Konferenz die internationale Kooperation stärken werde. Madrid werde vorübergehend die Hauptstadt im Kampf gegen den Klimawandel. Zuvor hatte Chiles Umweltministerin Carolina Schmidt den Vorsitz der Weltklimakonferenz von Polen übernommen. Ursprünglich sollte der Gipfel in der chilenischen Hauptstadt Santiago stattfinden, musste aber wegen der dortigen Unruhen kurzfristig verlegt werden.
Hoffnungen ruhen auf der EU
In Madrid soll bis zum 13. Dezember unter dem Motto „Zeit zu handeln“ über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beraten werden. Die Vereinbarung setzt das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad und wenn möglich sogar auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Viele Hoffnungen ruhen auf der Europäischen Union, die in der spanischen Hauptstadt eine Erhöhung ihrer CO2-Ziele verkünden könnte. An dem Kongress nehmen neben den Regierungsvertretern auch Umweltschützer, Religionsvertreter und andere Repräsentanten der Zivilgesellschaft teil. Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg hat ihr Kommen angekündigt.
20 Millionen haben Heimat verlassen
Die Hilfsorganisation Oxfam warnte zum Auftakt des Gipfels vor vermehrten klimabedingten Katastrophen wie Dürren und Stürmen. In den vergangenen zehn Jahren hätten als Folge des Klimawandels jährlich mehr als 20 Millionen Menschen ihre Heimat zu verlassen müssen. Das sei eine Person alle zwei Sekunden.
Oxfam forderte die Einrichtung einer Finanzierungsmöglichkeit, die arme Länder bei der Bewältigung von unvermeidlichen Verlusten, Schäden und Zerstörungen durch die Klimakrise unterstützt. Die finanzielle Hilfe für arme Staaten wird ein großes Thema der Weltklimakonferenz sein. (epd/mig) Aktuell Panorama
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