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Fan-Forscher

Wachsamkeit gegen rechtsextreme Fans in den Stadien

Affengeräusche aus dem Schalke-Block gegen einen Schwarzen Fußballspieler in einem DFB-Pokalspiel hat Diskussionen um Rassismus in Fankurven ausgelöst. Soziologe Pilz mahnt zu Wachsamkeit auf und fragt, ob dort Geister gekommen sind, die Schalke-Aufsichtsratschef Tönnies einst gerufen hat.

Donnerstag, 06.02.2020, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 05.02.2020, 23:06 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die rassistischen Ausfälle beim Fußball-Pokalspiel Schalke 04 gegen Hertha BSC sollten nach Ansicht des hannoverschen Fanforschers Gunter Pilz nicht überbewertet werden. „Wenn in der Fankurve 10.000 Menschen mitfiebern, sind immer ein paar Idioten darunter“, sagte der emeritierte Sportsoziologe am Mittwoch dem „Evangelischen Pressedienst“. Gleichzeitig mahnte er jedoch Wachsamkeit gegen rechtsextreme Fans in den Stadien an, Rassismus dürfe nie verharmlost werden.

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Der Vorsitzende der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Thomas Oppermann, sagte, es sei absoluter Konsens beim DFB, dass Respekt, Fairness, Vielfalt und Toleranz als die Werte des Fußballs überall durchgesetzt werden müssen, wo Fußball gespielt wird. Der jüngste Vorfall in Gelsenkirchen zeige, wie dringlich es sei, dieses Thema zu bearbeiten, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete.

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Affengeräusche aus dem Schalke-Block

Bei dem DFB-Pokalspiel am Dienstagabend in Gelsenkirchen waren aus dem Schalke-Block mehrfach Affengeräusche imitiert worden, um den in Chemnitz geborenen schwarzen Berliner Spieler Jordan Torunarigha zu verunglimpfen. Schalke hatte sich nach dem Spiel für das Verhalten von „Vollidioten“ entschuldigt.

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Fanforscher Pilz sagte, beim Fußball gebe es genauso viel Rassismus wie in der übrigen Gesellschaft auch. Es sei bedauerlich, dass sich ausgerechnet Schalke-Fans zu den rassistischen Beleidigungen hätten hinreißen lassen. Der Verein sei einer der ersten gewesen, der sich aktiv gegen Rechtsradikale unter den Fans gewehrt habe. Die Fan-Szene engagiere sich stark gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Hooligans.

Geister, die Tönnies rief?

Allerdings müsse sich Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies fragen, „ob dies die Geister sind, die er gerufen hat“, sagte Pilz. Tönnies hatte im August vergangenen Jahres bundesweit für Kritik und Schlagzeilen gesorgt, als er in einer Rede höhere Steuern im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert hatte. Vor knapp 1.600 Gästen fügte er in seiner Rede hinzu, stattdessen sollten lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanziert werden: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“

Tönnies hatte sich später vor der DFB-Ethikkommission von seinen Aussagen distanziert. Die Kommission hat daraufhin den Satz missbilligt, sich aber gegen eine Anklage entschieden. Begründung: Tönnies habe glaubhaft gemacht, dass er kein Rassist sei. Pilz sagte, der Vorfall vom Dienstabend zeige deutlich, dass sich „Leute in verantwortlichen Positionen gut überlegen sollten, was sie öffentlich herausposaunen“. (epd/mig) Aktuell Panorama

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