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Studie

Zahl der Kinder in Ganztagsbetreuung gestiegen

In Deutschland werden immer mehr Grundschüler ganztags betreut. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Besonders häufig besuchen Kinder mit Migrationshintergrund eine Ganztagsschule.

Mittwoch, 12.02.2020, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 11.02.2020, 21:47 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Immer mehr Grundschüler in Deutschland werden einer Studie zufolge ganztags betreut. Rund 42 Prozent der Kinder besuchten im Bundesdurchschnitt im Schuljahr 2017/18 eine Ganztagsschule und 23 Prozent einen Hort, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Dienstag in Köln mitteilte. Rund 505.000 Schulkinder bis 14 Jahre hätten 2019 eine Betreuungseinrichtung besucht. 2014 seien es noch rund 454.000 Kinder gewesen. Dabei spiele neben dem Wohnort auch der familiäre Hintergrund eine Rolle.

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Besonders häufig besuchen den Angaben zufolge Kinder aus Familien mit vollzeiterwerbstätigen Müttern, mit Arbeitslosengeld-II- sowie Sozialhilfe-Leistungen oder einem Migrationshintergrund eine Ganztagsschule. Kinder aus Familien mit einem hohen Einkommen gingen hingegen häufiger in einen Schulhort.

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Die Entscheidung für eine Ganztagsbetreuung sei auch eine Frage der Kosten, hieß es: Im Schnitt zahlten Eltern für die Betreuung in einer Ganztagsschule 30 Euro im Monat. Für einen Hort würden etwa 41 Euro monatlich fällig. Die Kosten seien regional unterschiedlich. Berlin etwa habe die Gebühren abgeschafft.

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Experte fordert Ausbau der Betreuung

Den Angaben des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zufolge besteht in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine weitgehende Vollversorgung mit Ganztagsplätzen. Etwa jedes zweite Kind in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern besuche ein Angebot der Ganztagsbetreuung. Schlusslicht sei Baden-Württemberg: Dort werde etwa jedes dritte Kind betreut. Das Institut erklärte die regionalen Unterschiede mit dem Freiraum der Landesregierungen. In manchen Bundesländern wie Brandenburg, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen gebe es bereits einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz.

Die Bundesregierung solle sich mehr für den Ausbau der Betreuung engagieren, forderte Studienautor Wido Geis-Thöne. Er plädierte für ein Programm analog zum sogenannten „Gute-Kita-Gesetz“: Den Ländern müsse klar auferlegt werden, das zusätzliche Geld für eine bessere Ganztagsbetreuung zu investieren. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft Studien

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