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Oft nicht benannt

Sinti und Roma fordern Erfassung antiziganistischer Straftaten

Vertreter der Sinti und Roma in Deutschland warnen vor zunehmender Radikalisierung und fordern die Erfassung antiziganistischer Vorfälle. Angehörige ihrer Minderheit würden bei terroristischen Anschlägen oft nicht benannt. In Hanau starb mindestens eine Romni.

Von Montag, 09.03.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 08.03.2020, 17:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Vertreter der Sinti und Roma in Deutschland warnen vor den Folgen einer zunehmenden Radikalisierung in der Gesellschaft und einer wachsenden Ausgrenzung von Minderheiten. Der Terroranschlag von Hanau komme „nicht überraschend“ und die Toleranz gegenüber Vertretern von Minderheiten sinke kontinuierlich, sagte Oswald Marschall, Referatsleiter im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.

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Unter anderem zeige eine Studie der Universität Bielefeld, dass Sinti und Roma weiterhin unter Diskriminierung litten, erklärt Marschall. Demnach wollten etwa 60 Prozent der Befragten keine Sinti- oder Roma-Familien in ihrer Nachbarschaft oder Vertreter der Minderheit als Arbeitskollegen haben.

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Emran Elmazi, Referatsleiter Dialog im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, plädiert für die Einrichtung einer Monitoringstelle zur Erfassung antiziganistischer Vorfälle. Die Stelle solle ähnlich wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus arbeiten, sagte Elmazi. So gab es laut einer Erhebung der Berliner Polizei im Jahr 2018 mehr als 50 Fälle mit antiziganistischem Motiv. Die Vertreter des Zentralverbands gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist.

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Sinti- und Roma-Opfer oft nicht benannt

Zugleich beklagen sie, dass Angehörige ihrer Minderheit bei terroristischen Anschlägen oft nicht benannt würden. Das sei auch beim Anschlag in Hanau der Fall gewesen, als mindestens eine junge Romni starb. Zudem befinde sich möglicherweise noch ein junger Sinto unter den Opfern.

In der Berichterstattung in den Medien werde zu oft verschwiegen, dass auch Angehörige der Sinti und Roma unter den Opfern rechtsterroristischer Gewalt seien. Angehörige dieser Minderheit würden oft gar nicht erwähnt, bedauerte Elmazi. (epd/mig) Aktuell Panorama

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