NSU 2.0
Auch Daten von Kabarettistin Idil Bayar von Polizeicomputer abgerufen
Von einem Rechner der hessischen Polizei wurden offenbar auch persönliche Daten der türkeistämmigen Kabarettistin Idil Baydar abgerufen. Damit wird der Skandal immer größer. Das Innenministerium bestätigte, dass es weitere Geschädigte gibt.
Dienstag, 14.07.2020, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 13.07.2020, 23:16 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die hessische Polizei geht einem Zeitungsbericht zufolge in Zusammenhang mit rechtsextremen Bedrohungen einem weiteren Fall in den eigenen Reihen nach. Von einem Rechner der hessischen Polizei seien persönliche Daten der türkeistämmigen Kabarettistin Idil Baydar abgerufen worden, die von Rechtsextremisten seit Monaten mit Schmäh- und Drohschreiben überzogen werde, berichtete die „Frankfurter Rundschau“. Dies gehe aus einem internen Polizeivermerk hervor, der der Zeitung vorliege.
Die 1975 in Celle geborene Baydar sei die dritte Prominente, bei der bekanntwerde, dass es eine unberechtigte Datenabfrage von einem hessischen Polizeicomputer gegeben habe. Vorher war herausgekommen, dass rechtsextremen Drohschreiben an die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız und die hessische Linken-Fraktionsvorsitzende Janine Wissler jeweils Abfragen ihrer persönlichen Daten aus dem polizeilichen Abfragesystem vorangegangen waren.
Ministerium bestätigt weitere Geschädigte
Die Sprecherin der vom hessischen Innenministerium mit der Ermittlung beauftragten Frankfurter Staatsanwaltschaft, Nadja Niesen, habe der Zeitung bestätigt, dass es weitere Geschädigte in dem Verfahren gebe, hieß es in dem Bericht. Sie habe aber weder Namen genannt noch bestätigt.
In der sogenannten hessischen Polizeiaffäre um Morddrohungen gegen Başay-Yıldız und Wissler hatte der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) in der vergangenen Woche einen Sonderermittler eingesetzt. Neben der Anwältin und Wissler hatten nach einem Bericht der Berliner „tageszeitung“ zwei weitere Linken-Politikerinnen mit „NSU 2.0“ gezeichnete Schreiben mit Todesdrohungen erhalten. (epd/mig) Aktuell Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- Nach Budget-Halbierung Regierungsbeauftragter für Reform der Integrationskurse
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- „Hölle“ nach Trump-Sieg Massenabschiebungen in den USA sollen Realität werden
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…