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Endloses Ausharren

Reeder und UN fordern sofortige Lösung für Gerettete Flüchtlinge

Seit über einem Monat harren 27 gerettete Flüchtlinge auf einem Handelsschiff aus - darunter ein Kind und eine Schwangere. Die Besatzung teilt mit den aus Seenot Geretteten ihr Essen, Wasser und die Decken an Bord. Nur die Regierungen verweigern jede Hilfe.

Dienstag, 08.09.2020, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 08.09.2020, 9:02 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Vereinten Nationen und Reederverbände haben eine sofortige Anlandung der 27 Flüchtlinge auf dem Handelsschiff „Maersk Etienne“ gefordert. Die Menschen, darunter ein Kind und eine Schwangere, befänden sich seit über einem Monat auf dem Tanker, erklärten die Internationale Schifffahrtskammer (ICS), die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR und die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Montag. Die Regierungen hätten gegen internationales Recht dem Kapitän bisher die Erlaubnis verweigert, die Menschen, die aus Libyen geflohen seien, an Land zu bringen.

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Laut dem dänischen Unternehmen Maersk, zu dessen Flotte die „Etienne“ gehört, sind drei der Geretteten am Sonntagmorgen von Bord des Tankers gesprungen. „Die Crew hat schnell gehandelt und konnte die Personen retten, denen die gebotene Betreuung gegeben wird“, erklärte die Firma und wiederholte die eindringliche Bitte um eine Lösung für die Menschen.

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UN und Reederverband wiesen darauf hin, dass die Besatzung der „Etienne“ seit der Rettung der Flüchtlinge aus Seenot am 4. August ihr Essen, Wasser und die Decken an Bord mit den Geretteten teile. Die Crew-Mitglieder seien jedoch nicht dazu ausgebildet, sie medizinisch zu versorgen. „Ein Handelsschiff ist kein sicheres Umfeld für diese verletzlichen Menschen, und sie müssen umgehend an Land in Sicherheit gebracht werden“, forderten die drei Organisationen.

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Nicht die erste Situation

Das internationale Seerecht verpflichte Schiffe zur Rettung von Menschen in Seenot. Nun finde sich die Besatzung der „Etienne“ jedoch inmitten eines diplomatischen Spiels wieder. „Das Fehlen klarer, sicherer und vorhersehbarer Anlandungsmechanismen für Gerettete im Mittelmeer stellt weiter eine vermeidbare Lebensgefahr dar“, betonte IOM-Generaldirektor António Vitorino.

ICS-Generalsekretär Guy Platten erklärte, dies sei nicht die erste Situation dieser Art. Die Schifffahrtsbranche nehme ihre Verpflichtung zur Hilfe sehr ernst und habe sich auf mögliche Rettungen vorbereitet. „Aber es ist auch nötig, dass die Regierungen ihren Verpflichtungen nachgehen.“ Die „Etienne“ ist demnach das dritte Handelsschiff in diesem Jahr, das auf die Anlandung von Geretteten warten musste. (epd/mig) Aktuell Panorama

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