Protest gegen Rechtsextremismus
Künstlergruppe sucht Waffen der Bundeswehr
Mit einer neuen Aktion protestiert das "Zentrum für Politische Schönheit" gegen Rechtsextremisten bei der Bundeswehr, die "ungestraft Munition und schwere Waffen" entwenden - zuletzt 60 Kilogramm Sprengstoff und 74.000 Schuss Munition.
Dienstag, 27.10.2020, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 26.10.2020, 16:03 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Künstlerkollektiv „Zentrum für Politische Schönheit“ protestiert mit einer neuen Aktion gegen Rechtsextremismus in der Bundeswehr. Unter dem Titel „Wo sind unsere Waffen?“ ruft die Gruppe zu Hinweisen auf den Verbleib von verschwundenen Waffen und Munition der Bundeswehr auf. Am Montag errichtete die Gruppe vor dem Bundeskanzleramt in Berlin eine „Waffen-Rückgabecontainer-Station“, wo verschwundene Kampfmittel zurückgegeben werden könnten, wie es hieß.
Teil der neuen Aktion des „Zentrums für Politische Schönheit“ (ZPS) ist die Website unsere-waffen.de, auf der unter anderem verschwundenes Waffenmaterial der Bundeswehr aufgelistet ist. Zudem seien von der Künstlergruppe bundesweit 97 Dörfer und Landkreise zu „Kampfmittelverdachtszonen“ erklärt worden.
Quelle: Bundeswehr
„Seit Jahren entwenden rechtsextreme Netzwerke in der Bundeswehr ungestraft Munition und schwere Waffen, um sich für einen Bürgerkrieg auszustatten“, erklärte das ZPS. Die Künstler verwiesen auf Angaben der Bundeswehr, wonach bei der Truppe unter anderem 60 Kilogramm Sprengstoff Nitropenta, über 74.000 Schuss Munition diverser Kaliber, acht Gewehre G36, elf Gewehre G3, sechs Maschinengewehre MG3, fünf Pistolen P8, zwei Fliegerfäuste, eine Maschinenpistole MP7, acht Waffenrohre und 23 Sprengkapseln verschwunden seien.
Das ZPS hatte in der Vergangenheit immer wieder mit umstrittenen Kunstaktionen Schlagzeilen gemacht. 2017 errichtete die Gruppe ein Holocaust-Mahnmal neben dem Privathaus des AfD-Politikers Björn Höcke. 2019 stellte das ZPS in der Nähe des Bundestags eine Gedenkstele mit Asche von NS-Opfern auf. (epd/mig) Aktuell Panorama
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