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"Überfremdung der Sprache"

Boie lehnt Sprachpreis ab wegen rechtspopoulistischen Äußerungen ab

Kinderbuchautorin Kirsten Boie hat einen Preis des Vereins Deutsche Sprache abgelehnt wegen rechtspopulistischen Äußerungen des Bundesvorsitzenden Walter Krämer. Der Verein reagierte mit Unverständnis.

Mittwoch, 25.11.2020, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.11.2020, 17:28 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Hamburger Kinderbuchautorin Kirsten Boie (70) hat einen Preis des Vereins Deutsche Sprache (VDS) abgelehnt. Boie nannte dem „Evangelischen Pressedienst“ am Mittwoch als Begründung für diesen Schritt rechtspopulistische Äußerungen des VDS-Bundesvorsitzenden Walter Krämer und eine „eher puristische Auffassung von Sprache, die sich diametral von meiner unterscheidet“. Der Verein Deutsche Sprache reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung und sprach von fast zehn Jahre alten persönlichen Äußerungen Krämers.

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Zuerst hatte „Der Spiegel“ über die Absage Boies berichtet. Laut Nachrichtenmagazin soll Krämer seinerzeit etwa von „Lügenpresse“, „Genderwahn“ und „Überfremdung der deutschen Sprache“ gesprochen haben.

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„Dass der Verein als deutschtümelnd und rechts eingestuft wird, weil er sich für die deutsche Sprache einsetzt, halte ich für erschreckend“, sagte VDS-Geschäftsführer Holger Klatte (Dortmund) auf Anfrage. Die Äußerungen stammten aus einer persönlichen Kolumne Krämers in der vereinseigenen Zeitschrift. Diese gleich auf den ganzen Verein zu übertragen, halte er für „maßlos übertrieben“.

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Der Sprachpreis Elbschwanenorden

Der Sprachpreis Elbschwanenorden sollte Boie eigentlich an diesem Mittwoch verliehen werden. Der Elbschwanenorden wird seit 2005 von der Regionalgruppe des VDS an Bürger oder Einrichtungen der Hansestadt verliehen, die sich um die Pflege und Förderung der deutschen Sprache besonders verdient gemacht haben.

Ursprünglich war der Elbschwanenorden eine Dichtergesellschaft, die der in Wedel (bei Hamburg) wirkende Pastor Johann Rist um 1660 gründete. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Journalist Hermann Schreiber (2007), der Musiker Achim Reichel (2014), der Autor Arno Surminski (2015) und die Stadtreinigung Hamburg (2011) für ihre Sprüche auf den öffentlichen Mülleimern. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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