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Migranten in Behörden

Familienministerin und Integrationsbeauftragte lehnen Diversitäts-Quote ab

Bundesfamilienministerin Giffey und Integration-Staatsministerin Widmann-Mauz lehnen Quoten für Migranten im öffentlichen Dienst ab. Wichtiger seien Rollenvorbilder und Beauftragte. Einer Studie zufolge sind Migranten im öffentlichen Dienst deutlich unterrepräsentiert.

Dienstag, 12.01.2021, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 22.04.2023, 17:03 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält eine verbindliche Quote für Menschen mit ausländischen Wurzeln nicht für den geeigneten Weg, um den öffentlichen Dienst diverser zu machen. Die Ministerin sagte am Montag bei einer Online-Diskussion zur Jahrestagung des dbb Beamtenbunds, hier käme man an einen Punkt, an dem immer wieder diskutiert würde, für wen es gelte und ob Eignung, Leistung und Befähigung überhaupt noch eine Rolle spielten. Wichtiger seien in diesem Bereich Rollenvorbilder sowie Förderung und Unterstützung etwa mit sogenannten Buddy-Programmen.

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Die Staatsministerin für Integration Annette Widmann-Mauz (CDU) wies darauf hin, dass auch bei den Frauen die Quote nicht am Anfang gestanden habe, sondern Förderungen und der Einsatz von Frauenbeauftragten.

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Studie: Migranten in Behörden unterrepräsentiert

Demgegenüber hatten sich Giffey und Widmann-Mauz in der Debatte um mehr Frauen in Vorstandsetagen für verbindliche Quoten stark gemacht. Frauenministerin Franziska Giffey (42, SPD) sprach nach einer entsprechenden Vereinbarung von einem „historischen Durchbruch“. Weil sich freiwillig nichts tue, seien Vorgaben nötig, um voranzukommen. „Wir schöpfen alle Potenziale unseres Landes aus, damit die Besten in gemischten Teams erfolgreicher sein können.“

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Einer vor einem Monat veröffentlichten Erhebung zufolge sind Menschen mit ausländischen Wurzeln in den Bundesbehörden deutlich unterrepräsentiert. Demnach haben lediglich zwölf Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund, während der Anteil in der Gesamtbevölkerung bei über 25 Prozent liegt. Gleichzeitig sind sie in den Behörden überdurchschnittlich oft nur befristet eingestellt, sind häufiger in Jobs, für die sie überqualifiziert sind, und werden seltener befördert als ihre Kolleginnen mit ausschließlich deutschen Vorfahren.

Experten machen darauf aufmerksam, dass Migranten oft einen holprigen Weg zurücklegen müssen, um ein anderes Land zu erreichen und sich im Ausland eine Existenz aufzubauen, wobei sie oft bei Null anfangen. Der gesamte Prozess ist kompliziert und voller Hürden: Geld sparen, ein Visum beantragen, Freunde und Familie in ihrem Heimatland zurücklassen und eine Menge Stress und Unsicherheit erleben. Institutionelle Ungleichbehandlungen im Aufnahmeland erschweren den Integrationsprozess zusätzlich. Erfolge sollten demnach besonders gewürdigt werden. (epd/mig) Aktuell Politik

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