Studie
AfD-Anhänger glauben deutlich häufiger an Verschwörungen
AfD-Anhänger sind viel anfälliger für Verschwörungserzählungen als Anhänger anderer Parteien. Das geht aus einer aktuellen vertieften Analyse aus dem Leipziger Autoratismus-Studie hervor.
Freitag, 29.01.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 28.01.2021, 15:05 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Verschwörungserzählungen sind bei Anhängern der AfD einer Studie zufolge deutlich verbreiteter als bei Anhängern anderer Parteien. So weisen knapp drei Viertel (73,5 Prozent) der AfD-Anhänger eine Verschwörungsmentalität auf, wie die Universität Leipzig am Mittwoch mitteilte. Zwei Drittel von ihnen glauben an Verschwörungsmythen rund um die Corona-Pandemie. Am wenigsten anfällig für Verschwörungserzählungen sind demnach Sympathisanten der Grünen.
Damit bestätigten sich frühere Forschungsergebnisse, wonach Wähler der AfD besonders anfällig für antidemokratische Einstellungen seien, hieß es. Forschungsleiter Oliver Decker erklärte, es zeige sich einmal mehr, „dass die AfD ein großes Problem bei der Auseinandersetzung mit anti-modernen und antisemitischen Inhalten hat“.
Indes sind laut Studie auch 55,2 Prozent der Nichtwählerinnen und -wähler sowie 37 Prozent der FDP-Anhänger empfänglich für Verschwörungserzählungen. Von den im Bundestag vertretenen Parteien liegt der Wert bei den Grünen mit 18,1 Prozent am niedrigsten.
Zusammenhang zwischen Partei und Verschwörungsmentalität
Die neuen Ergebnisse sind demnach aus einer vertieften Analyse der im November erschienenen Leipziger Autoritarismus-Studie 2020 hervorgegangen. Dabei hätten die Forscher des neuen Else-Frenkel-Brunswik-Instituts der Uni Leipzig festgestellt, dass es einen statistischen Zusammenhang zwischen Parteienpräferenz, Zustimmung zu Verschwörungsmentalität und der Selbstverortung auf einer Rechts-Links-Skala gebe. Zudem gebe es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen antisemitischen Aussagen und Verschwörungserzählungen, auch beim Thema Corona.
Zentrales Ergebnis der im November vorgestellten Studie war eine Abnahme von Ausländerfeindlichkeit in Deutschland, allerdings auch ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten sei zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. (epd/mig) Aktuell Panorama
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