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Studie

Anerkennung ausländischer Qualifikationen erhöht Jobchancen

Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse erhöht nicht nur die Beschäftigungschancen von Migranten, sondern auch ihre Verdienste. Das geht aus einer aktuellen IAB-Studie hervor. Dennoch stellt nur jeder Dritte einen Antrag.

Mittwoch, 10.02.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 09.02.2021, 16:59 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland führt zu deutlich besseren Chancen, Arbeit zu finden. So steigen die Aussichten auf einen Job drei Jahre nach der offiziellen Anerkennung der Qualifikation um bis zu 25 Prozentpunkte im Vergleich zu Migranten, die keine Anerkennung erreicht haben. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor.

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Danach liegt die Beschäftigungswahrscheinlichkeit mit Zertifikat schon nach einem Jahr um 17 Prozentpunkte über der Vergleichsgruppe. Eine Anerkennung führe demnach sehr schnell zu positiven Arbeitsmarkteffekten und diese blieben auch über die Zeit bestehen, so die Autoren der Untersuchung.

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Erforscht wurde zudem, welche Lohneffekte die Feststellung der Gleichwertigkeit von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen nach sich zieht. Zwölf Monate nach der Anerkennung steigen demnach die Tagesverdienste von Personen mit nachgewiesener Qualifikation um rund acht Prozent im Vergleich zu der Gruppe, die keine Anerkennung beantragt hat. Im Zeitverlauf steigt sie drei Jahre nach der Anerkennung auf 20 Prozent. Danach verbleibe sie bei durchschnittlich 16 Prozent, hieß es.

Nur jeder Dritte stellt einen Antrag

Trotz der hohen positiven Wirkungen einer Anerkennung stellte der Studie zufolge nur gut jeder Dritte (36 Prozent) einen Antrag auf Anerkennung. Die Gründe für einen Verzicht auf eine Anerkennung der Abschlüsse sind vielschichtig. Die meisten Personen geben an, dass die Anerkennung für sie nicht wichtig sei.

Es gibt jedoch auch andere Gründe: So geben knapp 7 Prozent der Personen an, dass sie nicht wissen, wie das Anerkennungsverfahren funktioniere. Knapp 6 Prozent nennen den hohen Aufwand der Anerkennungsverfahren als Grund und knapp 3 Prozent sagen, dass ihnen ein Anerkennungsverfahren zu teuer sei. Schließlich geben gut 4 Prozent an, dass ihnen wichtige Dokumente fehlen. „Vor dem Hintergrund der hohen Erträge einer Anerkennung beruflicher Abschlüsse dürfte ein Abbau der verbleibenden Hürden auch mit gesamtwirtschaftlichen Vorteilen verbunden sein“, so die Studienautoren.

Jeder zweite Antrag positiv beschieden

Von 2012 bis 2018 wurden der Studie zufolge insgesamt rund 279.000 Anerkennungsanträge gestellt. Danach wurden im Jahr 2018 insgesamt 53 Prozent der Antragsteller im Bereich der bundesrechtlich geregelten Berufe die volle Gleichwertigkeit ihrer Berufsabschlüsse bescheinigt, 36 Prozent wurde die Gleichwertigkeit unter der Auflage von Ausgleichsmaßnahmen zugesprochen. In nur 2 Prozent der Fälle wurden die Anträge auf Feststellung der Gleichwertigkeit abgelehnt.

Die Daten beruhen auf einer Erhebung, für die regelmäßig rund 5.000 Migranten unter anderem zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und weiteren Merkmalen wie Zuzugszeitpunkt und Deutschkenntnissen befragt werden. (epd/mig) Leitartikel Panorama Wirtschaft

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