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60 Jahre Anwerbeabkommen

Ruhrmuseum zeigt Fotografien zu türkisch-deutschem Leben

Vor 60 Jahren unterzeichneten Deutschland und die Türkei das Anwerbeabkommen. Millionen türkische "Gastarbeiter" reisten in den Folgejahren in die Bundesrepublik. Eine Ausstellung zeigt jetzt das Leben dieser Menschen.

Freitag, 02.07.2021, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.02.2022, 6:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens präsentiert das Ruhrmuseum die Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990“. Bis zum 31. Oktober sind in der Sonderausstellung 120 großformatige Fotografien des Fotografen Ergun Çağatay (1937-2018) zu sehen, wie die Ausstellungsmacher in Essen mitteilten. Es sei die „umfangreichste Reportage zur türkischen Einwanderung der ersten und zweiten Generation“.

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Mit dem Obertitel „Wir sind von hier“ solle deutlich werden, dass die ehemals Gastarbeiter genannten Menschen sich eingerichtet hätten und Integration stattgefunden habe. Die Ausstellung stelle „Fragen der Gegenwart nach Integration und Identität in den Mittelpunkt“, hieß es.

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Kosmos türkischen Lebens

Um zu zeigen wie türkische Frauen, Männer und Kinder in Deutschland leben, fotografierte Çağatay sie im Auftrag der Pariser Bildagentur Gamma in ihrem Alltagsleben. Er besuchte sie mit der Kamera in ihren Wohnungen und folgte ihnen in ihre Moscheen, ging in Fabriken, Stahlwerke und eine Steinkohlenzeche, in ihre Lebensmittelgeschäfte und zu ihren Festen.

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In der gezeigten Fotoserie, die 1990 zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung Deutschlands entstanden ist, sieht Museumsdirektor Heinrich Theodor Grütter einen hohen Aussagewert, „denn die Aufnahmen vergegenwärtigen eine Zeit des Umbruchs, in der sich Deutschland in eine multikulturelle Gesellschaft verwandelt“ habe. Sie zeigten den „Kosmos türkischen Lebens“ der ersten und zweiten Generation in einem ihnen zunächst fremden Land. Die Ausstellung wird begleitet von zahlreichen Veranstaltungen.

Video-Interviews

Für das Projekt sind zudem ein Magazin sowie dokumentarische Video-Interviews entstanden. Darin kommen in Deutschland lebende Persönlichkeiten verschiedener Generationen zu Wort, die in besonderer Weise den öffentlichen Diskurs zum Thema türkische Migration geprägt haben.

Stationen der Ausstellung sind den Angaben zufolge in Deutschland Essen, Hamburg und Berlin, anschließend in der Türkei Istanbul, Ankara und Izmir. Sie ist ein deutsch-türkisches Kooperationsprojekt und wird gefördert vom Auswärtigen Amt, der RAG-Stiftung und der „Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung“. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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