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133 Menschen gerettet

Video zeigt: Libysche Küstenwache schießt auf Flüchtlingsboot

Binnen weniger Tage haben Seenotretter auf der „Ocean Viking“ 132 Menschen gerettet – darunter viele Minderjährige und Frauen sowie zwei Schwangere. Ein Video zeigt, wie die libysche Küstenwache auf ein Flüchtlingsboot schießt.

Montag, 05.07.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 04.07.2021, 16:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Bei ihrer vierten Rettungsaktion binnen vier Tagen hat die „Ocean Viking“ am Sonntag 67 Menschen an Bord genommen. Sie seien im Mittelmeer von einem überfüllten Holzboot gerettet worden, das kurz vor dem Kentern gewesen sei, erklärte die Organisation SOS Méditerranée, die die „Ocean Viking“ betreibt. Noch am Freitag hatte die Besatzung 44 Menschen aus Seenot gerettet. Die Geflohenen seien aus zwei Holzbooten in der maltesischen Rettungszone an Bord geholt worden, teilte die Hilfsorganisation mit.

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Damit sind nach eigenen Angaben insgesamt 35 Minderjährige unter den Flüchtlingen. Auch fünf Frauen seien an Bord genommen worden, zwei von ihnen seien schwanger. Außerdem würden zwei Gerettete mit Behinderung medizinisch betreut. Die beiden Boote seien womöglich zwei Tage lang auf dem Meer getrieben. Nach dem jüngsten Einsatz seien mittlerweile 132 Gerettete an Bord.

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Libysche Küstenwache schießt auf Flüchtlingsboot

Laut SOS Méditerranée störte ein libysches Patrouillenboot, das sich näherte, bei der ersten Rettung. Die Seenotrettungsorganisation „Sea-Watch“ hatte bereits am Donnerstag schwere Vorwürfe gegen die libysche Küstenwache erhoben. Demnach sah die Besatzung des Beobachtungsflugzeugs der Organisation, „Seabird“, einen Angriff der Küstenwache auf ein Flüchtlingsboot in der maltesischen Rettungszone. Auf den Videobildern ist zu sehen, wie die Schüsse in Richtung des Bootes abgegeben und die Geflohenen mit Gegenständen beworfen werden. Zudem ist zu sehen, wie mehrmals versucht wird, das Boot zu rammen.

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Seit Januar 866 Menschen ertrunken

Die libysche Küstenwache, die zu weiten Teilen aus Milizionären besteht und von der EU und europäischen Staaten finanziert und ausgebildet wird, steht immer wieder in der Kritik. Ihr wird vielfach vorgeworfen, Flüchtlinge illegal zur Rückkehr nach Libyen zu zwingen. Seenotrettungsorganisationen haben auch von Angriffen gegen sie berichtet. In Libyen werden die Flüchtlinge in Lager gebracht, wo unmenschliche Bedingungen und Gewalt herrschen.

Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Allein in diesem Jahr sind bis Anfang Juli laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 866 Menschen dabei ums Leben gekommen, auf diesem Weg nach Europa zu gelangen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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