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AfD-Facebook-Studie

Faktenchecks helfen nicht gegen Fake-News

Sachaufklärung hilft nicht gegen Fake-News. Das ist das Ergebnis einer AfD-Facebook-Studie. Experten raten stattdessen dazu, Konflikte schärfer auszutragen. Denn politische und soziale Konflikte gingen Fake-News voraus und nicht umgekehrt.

Dienstag, 31.08.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 30.08.2021, 17:33 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Sachaufklärung gegen Fehlinformationen auf Facebook läuft einer Studie zufolge häufig ins Leere. Stattdessen müsse die Verbreitung von Falschinformationen als Ausdruck politischer Konflikte ernst genommen werden, teilte die Otto-Brenner-Stiftung am Montag in Frankfurt am Main mit. Für die Untersuchung mit dem Titel „Alternative Fakten im Gespräch – AfD-Diskussionen auf Facebook“ werteten den Angaben zufolge die Bremer Wissenschaftler Hannah Trautmann und Nils Kumkar Facebook-Konversationen auf AfD-Accounts qualitativ aus. Die Forscher griffen auf Material aus der Zeit zwischen Februar 2020 und Juni 2021 zurück.

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Das Forscher-Duo habe festgestellt, dass es den jeweiligen Kommentatoren primär darum gehe, „sich als Teil einer Gruppe darzustellen, die in Fundamentalopposition zu einer wahrgenommenen Mehrheitsmeinung steht“, erklärte Trautmann. Kritik an alternativen Fakten verpuffe in diesen Diskussionen deshalb auch relativ folgenlos, da nicht inhaltlich argumentiert werde. „So entfaltet sich eine politische Gesprächsdynamik, die sich gegen Sachkritik immunisiert und die Gruppe stabilisiert“, sagte die Wissenschaftlerin.

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Experte rät: Konflikte austragen

Die Analyse der Facebook-Diskussionen mache zudem deutlich, dass diese Mechanismen unabhängig von der konkreten Thematik griffen und unabhängig davon, ob es um Gesundheits-, Migrations-, Partei-, Medien- oder Bildungspolitik gehe: „Menschen opponieren nicht etwa aufgrund von Falschmeldungen gegen die Pandemiebekämpfungspolitik der Regierung, sondern sie teilen die alternativen Fakten, um damit ihre Opposition gegenüber dieser Politik auszudrücken“, hieß es weiter.

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Jupp Legrand, Geschäftsführer der gewerkschaftsnahen Otto-Brenner-Stiftung, sagte, die Studie deute an, „dass politischer und sozialer Konflikt der Verbreitung alternativer Fakten vorausgeht – und nicht umgekehrt“. Wenn sachlicher Inhalt oder unstrittige Fakten nichts zählten, lohne es sich „sicherlich nicht, tiefer in Debatten einzusteigen“. Helfen würde es demnach auch, „eigene Konflikte schärfer auszutragen“, um Spekulationen über mögliche Verschwörungen oder (Selbst)Inszenierungen als Fundamentalopposition unwahrscheinlicher zu machen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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