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Einfalt statt Vielfalt

Familienverband: Bundesweiter Vorlesetag „ein Armutszeugnis“

In diesem Jahr steht der bundesweite Vorlesetag unter dem Motto: Freundschaft und Zusammenhalt. Vielfalt und Mehrsprachigkeit hingegen sind kaum Thema. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften kritisiert die Aktion mit Verweis die Zahl der Kinder mit Migrationsgeschichte.

Freitag, 19.11.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.11.2021, 15:23 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Auch in diesem Jahr setzt der bundesweite Vorlesetag am 19. November angesichts der Corona-Pandemie auf Lesestunden in kleinem Kreis und digitale Aktionen. Trotz Einschränkungen sind bundesweit Tausende Veranstaltungen mit Vorlesenden und Zuhörenden geplant. In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Freundschaft und Zusammenhalt“.

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An diesem Punkt erntet der Aktionstag Kritik. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften moniert, dass von den angemeldeten knapp 5.500 Veranstaltungen nur ein Bruchteil mit den Themen Vielfalt, Vielstimmigkeit, Mehrsprachigkeit oder Ähnlichem befasst.

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„Gerade bei den Veranstaltungen für Kinder ist das ein Armutszeugnis. Über 40 Prozent aller Familien mit Kindern unter 18 haben eine Migrationsgeschichte, in den Städten ist der Anteil noch wesentlich höher. Warum wird das nicht wahrgenommen?“, fragt sich Maria Ringler, Bildungsreferentin und Expertin für Mehrsprachigkeit beim Verband. Ein Vorlesetag unter diesem Motto müsse Vielfalt wahrnehmen und wertschätzen.

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Kinder bringen Familiengeschichten mit

„Die Kinder bringen ihre Familiengeschichten und -sprachen in Kita oder Schule mit. Sie nehmen ihre Unterschiede wahr und gleichzeitig entdecken sie ihre Gemeinsamkeiten, beim miteinander Spielen und Austauschen ihrer Geschichten. Das verbindet. Diese gemeinsamen Erfahrungen lassen Zusammenhalt erleben. Und fördern Solidarität und Freundschaft“, erklärt Ringler weiter.

Eigenen Angaben zufolge ist der Vorlesetag seit 2004 Deutschlands größtes „Vorlesefest“ und eine gemeinsame Initiative von „Die Zeit“, „Stiftung Lesen“ und „Deutsche Bahn Stiftung“. Ziel der Aktion ist es, jedes Jahr am dritten Freitag im November ein Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens zu setzen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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