Moralisches Versagen
83 Prozent der Afrikaner ohne Erstimpfung gegen Corona
Während Europa sich gegen Corona boostern lässt, sind vier von fünf der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent ohne Erstimpfung. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von einem moralischen und epidemiologischen Versagen.
Freitag, 25.02.2022, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 24.02.2022, 20:28 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Afrika haben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 83 Prozent der Menschen noch keine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Die niedrige Impfquote auf dem Kontinent sei ein moralisches und epidemiologisches Versagen, erklärte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, laut einer am Mittwoch in Genf verbreiteten Erklärung.
Die schwache Immunisierung der afrikanischen Bevölkerung gegen Covid-19 schaffe den idealen Nährboden für das Entstehen neuer Virusvarianten, warnte er. Tedros erinnerte an das Ziel der WHO, dass alle Länder bis zur Jahresmitte 70 Prozent der Bevölkerung zweifach geimpft haben sollten.
Industrienationen in der Kritik
Das internationale Programm Covax hat seinen Worten zufolge insgesamt 1,2 Milliarden Corona-Impfstoffdosen verschiedener Hersteller ausgeliefert. Die WHO, Unicef und andere Organisationen tragen das Covax-Programm, das auf Gelder von Gebern angewiesen ist. Die Impfdosen werden in der Regel kostenfrei an arme Länder verteilt. Die Lieferungen stehen allerdings in der Kritik, weil unter anderem bereits abgelaufene Impfdosen geliefert würden.
Reiche Industrienationen stehen in der Kritik, weil die versprochenen Hilfslieferungen nicht ausreichend sind. Deutschland erntet zusätzlich Kritik, weil sie sich gegen die Aussetzung von Corona-Patenten stellt und so die Herstellung von Impfdosen in Afrika verhindert. (epd/mig) Aktuell Ausland
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