Migrationsstatistik 2021
Deutlich mehr Menschen zugewandert als fortgezogen
Im zweiten Corona-Jahr 2021 sind rund 329.000 Personen mehr nach Deutschland zugezogen als aus Deutschland fortgezogen. Die meisten kamen aus Rumänien, der Türkei, Syrien und Afghanistan. Deutsche wiederum wanderten am meisten in die Schweiz und USA aus.
Montag, 04.07.2022, 18:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 04.07.2022, 15:32 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
2021 sind rund 329.000 Menschen mehr nach Deutschland ein- als ausgewandert. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem es rund 220.000 mehr Zu- als Fortzüge gab, fiel der Wanderungsüberschuss 2021 damit deutlich höher aus. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, stieg die Nettoeinwanderung über die Grenzen Deutschlands 2021 damit nach dem Rückgang im Vorjahr wieder an und näherte sich dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 327.000).
2021 gab es rund 1,32 Millionen Zuzüge und etwa 990 000 Fortzüge über die Grenzen Deutschlands. Im Vorjahr wurden noch rund 1,19 Millionen Zuzüge und etwa 970.000 Fortzüge registriert.
1,14 Millionen Ausländer kamen nach Deutschland
Die Zunahme der sogenannten Außenwanderung gegenüber 2020 ist vor allem auf ausländische Personen zurückzuführen. 2021 wanderten rund 1,14 Millionen Ausländer nach Deutschland ein. Demgegenüber wurden etwa 746.000 Fortzüge von Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit verzeichnet.
Unter den ausländischen Personen machte die Einwanderung aus Europa (Saldo: +197.000) sowie aus Asien (Saldo: +156.000) den größten Anteil am Wanderungsüberschuss 2021 aus. Die Wanderungen mit europäischen Staaten nahmen 2021 gegenüber dem Vorjahr zu, allerdings lagen sie im Saldo teilweise deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie (2020: +182.000; 2019: +227.000). Die Nettoeinwanderung ausländischer Personen aus Asien stieg 2021 deutlich gegenüber dem Vorjahr an (2020: +54 000, 2019: +112 000).
Hohe Nettoeinwanderung aus Syrien und Afghanistan
Die höchsten Wanderungsüberschüsse ausländischer Personen aus Europa wurden 2021 mit Zuwanderung aus Rumänien (+36.000 Personen), der Türkei (+19.000 Personen) und Bulgarien (+18.000 Personen) verzeichnet.
Unter den asiatischen Staaten war die Nettozuwanderung ausländischer Personen aus Syrien (+41.000 Personen) und Afghanistan (+31.000 Personen) am höchsten. Aus Syrien zogen während des ersten Pandemiejahrs 2020 weniger Personen zu als in früheren Jahren (Saldo 2020: +18.000 Personen, 2019: +24.000 Personen). Die Nettoeinwanderung aus Afghanistan stieg 2021 im Zusammenhang mit der Machtübernahme der Taliban sowie der humanitären Notlage im Land deutlich an (Saldo 2020: +9.000 Personen, 2019: +7.000 Personen).
Deutsche wandern in die Schweiz und USA aus
Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit hingegen ist seit 2004 eine Nettoabwanderung festzustellen. 2021 betrug der Abwanderungsverlust deutscher Staatsbürger gegenüber dem Ausland 64.000 Personen. Die Schweiz, Österreich und die Vereinigten Staaten waren dabei wie in den Vorjahren die Hauptzielländer. Es zogen 17.000 Deutsche in die Schweiz, 11.000 nach Österreich und 8.000 in die USA.
Gegenüber dem Zeitraum vor der Pandemie (2019) nahmen die Fortzüge Deutscher nach Paraguay (+900 Fortzüge) und Schweden (+700 Fortzüge) am meisten zu. Gegenüber 2019 ging die Zahl der Fortzüge Deutscher ins Vereinigte Königreich um 2.000, nach Australien um 2.000 und in die USA um 1.400 zurück. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Fachkräftemangel vs. Abschiebung Pflegeheim wehrt sich gegen Ausweisung seiner Pfleger
- „Diskriminierend und rassistisch“ Thüringer Aktion will Bezahlkarte für Geflüchtete aushebeln
- Verwaltungsgerichtshof Nürnberg muss Allianz gegen rechts verlassen
- Ein Jahr Fachkräftegesetz Bundesregierung sieht Erfolg bei Einwanderung von…
- Brandenburg Flüchtlingsrat: Minister schürt Hass gegen Ausländer
- Chronisch überlastet Flüchtlingsunterkunft: Hamburg weiter auf Zelte angewiesen