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Polizei-Großeinsatz

Schlag gegen Schleuser: 18 Verhaftungen in Deutschland

Bei einem Einsatz gegen internationale Schleuserkriminalität hat es europaweit Durchsuchungen und Festnahmen gegeben. 900 Kräfte waren allein in Deutschland im Einsatz. 18 mutmaßliche Schleuser wurden festgenommen.

Mittwoch, 06.07.2022, 15:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.07.2022, 14:23 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In einer groß angelegten internationalen Operation haben Ermittler aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Großbritannien ein kriminelles Netzwerk ausgehoben, das bis zu 10.000 Migranten über den Ärmelkanal geschleust haben soll. Es handele sich um die vermutlich größte internationale Operation dieser Art, teilten die Behörden am Mittwoch in Den Haag mit.

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Die Aktion am Dienstag habe sich gegen eine der wichtigsten kriminellen Gruppen gerichtet, die Migranten in kleinen Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien schleust. 39 Verdächtige wurden festgenommen, davon 18 in Deutschland.

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30 Durchsuchungsbeschlüsse

In Deutschland vollstreckte die Staatsanwaltschaft Osnabrück im Auftrag der belgischen und französischen Behörden die europäischen Haftbefehle und setze die 30 Durchsuchungsbeschlüsse in vier Bundesländern um. Die festgenommenen Verdächtigen sollen ausgeliefert und in Belgien oder Frankreich strafrechtlich verfolgt werden. Die Männer im Alter von 22 bis 54 Jahren befinden sich bereits in Untersuchungshaft oder würden zeitnah dem Haftrichter vorgeführt, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Mittwoch mitteilte.

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In Deutschland wurden 36 Objekte durchsucht. Dabei stellten die Ermittler zahlreiche Beweisgegenstände sicher, darunter 119 Schlauchboote, 33 Bootsmotoren, 966 Schwimmwesten, 64 Mobiltelefone und Tablets sowie rund 27.000 Euro Bargeld. Rund 900 Beamte der Bundespolizei und der Polizeidirektion Osnabrück waren an der Aktion in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg beteiligt.

Materialbeschaffung in Deutschland

Die in Deutschland Festgenommenen hatten laut Staatsanwaltschaft die Aufgabe, Schlauchboote und weiteres Material zu beschaffen, einzulagern und unter der Beteiligung von weiteren Schleusern an die französische und belgische Nordseeküste zu transportieren. Im Laufe der Ermittlungen seien unter anderem zwölf Transporte aus zwei Lagerstätten in Hannover und Bielefeld nach Belgien und Frankreich festgestellt worden. Die weiteren Ermittlungen hätten zu Lagerstätten in Osnabrück, Lotte, Hannover und Bielefeld geführt.

Die mutmaßliche Schleusergruppe soll auch im Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt am 13. November 2021 in Osnabrück stehen, wie es weiter hieß. Dabei war ein irakischer Staatsangehöriger mit mehreren Schüssen in den Unterkörper schwer verletzt worden.

Minister zufrieden

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich am Dienstag erfreut „über diesen erfolgreichen Schlag gegen diese perfide Form der Kriminalität unter maßgeblicher Mitwirkung der Polizeidirektion Osnabrück“. Mit dem Leid und der Not von Menschen illegal Geld zu verdienen, sei niederträchtig und skrupellos. Die länderübergreifende Polizeiarbeit habe letztlich zum Erfolg geführt. Das zeige, dass die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene funktioniere und immer wichtiger werde. Der Minister dankte allen Einsatzkräften.

Auch die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza (CDU) äußerte sich zufrieden. Allein national sei der Kampf gegen Schleuser-Netzwerke nicht zu gewinnen. „Ich bin froh darüber, dass die Strafverfolgung grenzübergreifend funktioniert.“ Die Zusammenarbeit mit Frankreich, Belgien, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich verlaufe hervorragend. (epd/mig) Aktuell Panorama

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