Kommunen schlagen Alarm
Kaum Wohnungen für Flüchtlinge aus Ukraine
Der Städte- und Gemeindebund warnt: Ukrainern in Deutschland droht aufgrund Wohnungsmangels Obdachlosigkeit. Spitzenverbände kritisieren zudem intransparente Verfahren und Zuweisung von Asylbewerbern.
Montag, 08.08.2022, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 08.08.2022, 16:17 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die kommunalen Spitzenverbände in Niedersachsen sehen massive Probleme bei der Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine. Zudem seien das Zuteilungsverfahren für die Vertriebenen und die Zuweisung von Asylbewerbern durch das Land intransparent, beklagten der Landkreistag, der Städtetag und der Städte- und Gemeindebund am Montag in Hannover. In einem Brief an Innenminister Boris Pistorius (SPD) verlangen sie Hilfe von Bund und Land.
„Die Kommunen stehen weiter fest an der Seite der Vertriebenen aus der Ukraine“, sagte der Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, Marco Trips. „Wir brauchen aber mehr Unterstützung des Landes und Transparenz im Verfahren der Zuteilung dieser Menschen durch die Landesaufnahmebehörde. Andernfalls drohen Obdachlosigkeit und Akzeptanzverlust.“
Der Präsident des Landkreistags, Sven Ambrosy fügte hinzu: „Inzwischen sind über 90.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in Niedersachsen.“ Selbst in Landesteilen, die in der Vergangenheit noch einen relativ entspannten Wohnungsmarkt hatten, seien die Kapazitäten erschöpft. „Zunehmend müssen wir daher auf Sammelunterkünfte oder gar Turnhallen ausweichen“, sagte Ambrosy (SPD), Landrat des Landkreises Friesland. (epd/mig)
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