DAAD-Bericht
Zahl ausländischer Studierender in Deutschland steigt auf Rekordwert
Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie bleibt Deutschland für Studierende aus dem Ausland eine attraktive Adresse. Im Wintersemester 2021/22 waren rund 350.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben - ein neuer Rekord.
Montag, 24.10.2022, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 25.10.2022, 6:02 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Trotz der Corona-Pandemie haben die deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich nicht an Attraktivität eingebüßt. Im Gegenteil: Im Wintersemester 2021/22 stieg die Zahl ausländischer Studentinnen und Studenten an den Hochschulen auf einen Rekordwert von rund 350.000 Menschen, wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) am Freitag in Bonn anlässlich der Vorstellung der Publikation „Wissenschaft weltoffen 2022“ mitteilten. Die Zahl sei ein Rekord und stelle einen Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Jahr davor dar.
Die Hochschulen in Deutschland seien damit trotz der Corona-Folgen international begehrt wie nie, hieß es. „Deutschlands Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben weltweit einen hervorragenden Ruf und große Anziehungskraft. Der vierte Platz direkt hinter den klassischen Gastländern USA, Vereinigtes Königreich und Australien ist sehr erfreulich und zugleich ein Ansporn für die Zukunft“, sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Studierende aus dem Ausland stellten „ein enormes Fachkräftepotenzial dar, das wir künftig noch besser ausschöpfen sollten. Zudem zeigt sich, dass Deutschland mit Blick auf die Zahl internationaler Studierender vergleichsweise gut durch die Corona-Zeit gekommen ist.“
Deutschlands guter Ruf
Auch die Zahl internationaler Studienanfänger stieg im vergangenen Wintersemester wieder an: auf rund 74.000. Während der Corona-Pandemie hätten sich die weltweiten Mobilitätsströme internationaler Studierender verändert, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. „Deutschland konnte dabei auch während der vergangenen beiden Jahre seinen guten Ruf bei Studierenden und Promovierenden in aller Welt halten und erntet nun die Früchte der andauernden Bemühungen um Qualität und Betreuung internationaler Studierender an den Hochschulen im Land“, betonte er.
Zunehmend fänden ingenieurwissenschaftliche und mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer das Interesse ausländischer Studierender, sagte die wissenschaftliche Geschäftsführerin des DZHW, Monika Jungbauer-Gans. „53 Prozent der internationalen Studierenden haben sich im vergangenen Wintersemester in einem solchen Studiengang eingeschrieben.“ Die Top-5-Herkunftsländer ausländischer Studierender waren demnach im vergangenen Jahr China mit rund 40.000 Studierenden, gefolgt von Indien (34.000), Syrien (16.500), Österreich (14.500) und der Türkei (12.500).
Mehr Inder, weniger Chinesen
Derzeit gebe es allerdings unterschiedliche Entwicklungen bei den beiden führenden Ländern, hieß es weiter. Während die Zahl indischer Studierender im Laufe eines Jahres um 18 Prozent zunahm, stagniert die Anzahl chinesischer Studierender. Bei Studienanfängerinnen und -anfängern aus China gab es sogar ein Minus von fünf Prozent. Sollten beide Trends anhalten, dürfte Indien China als wichtigstes Herkunftsland internationaler Studierender in Deutschland in naher Zukunft ablösen.
Auch deutsche Studentinnen und Studenten sind den Angaben zufolge „auf hohem Niveau“ international mobil: Rund 138.000 von ihnen studieren laut der letzten Erhebung im Ausland. Die Zahl bewegt sich seit rund fünf Jahren auf ähnlichem Level. Insgesamt hat sich die Zahl der Auslandsstudierenden seit 1991 allerdings mehr als vervierfacht. Besonders beliebt für ein Auslandsstudium sind weiterhin Österreich, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Dort wurde allerdings aufgrund des Brexits ein Rückgang von über zehn Prozent gegenüber 2016 gemessen. (epd/mig) Leitartikel Panorama
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