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Reul: „Anschlag“

Schüsse auf altes Rabbinerhaus in Essen

Einschusslöcher am ehemaligen Rabbinerhaus neben der Alten Synagoge in Essen: Der Staatsschutz ermittelt, der Innenminister spricht von einem Anschlag. Bundes- und Landespolitiker zeigen sich schockiert.

Sonntag, 20.11.2022, 15:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 20.11.2022, 11:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Auf das ehemalige Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in Essen ist offenbar geschossen worden. NRW-Innenminister Herbert Reul sprach am Freitag von einem „Anschlag“. Der CDU-Politiker sei am Freitag nach Bekanntwerden des Vorfalls spontan nach Essen gefahren, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen, sagte ein Ministeriumssprecher dem „Evangelischen Pressedienst“. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Politiker von Grünen und SPD äußerten sich entsetzt.

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Die Sicherheit der jüdischen Bürgerinnen und Bürger sei Innenminister Reul ein Herzensanliegen und er nehme den Vorfall „sehr ernst“, hieß es weiter. Nach Angaben der Essener Polizei hatten Zeugen am Freitagmorgen vier Einschusslöcher am alten Rabbinerhaus gemeldet. Verletzt worden sei niemand. Erste Ermittlungen hätten ergeben, dass die Einschusslöcher von einer scharfen Waffe stammten, teilte die Polizei auf Twitter mit.

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Hintergründe unklar

Eine Polizeisprecherin sagte, die Ermittlungen liefen weiter, die Spurensicherung und auch ein Sprengstoffspürhund sind im Einsatz. Zudem werde eine Videoaufnahme, auf der ein Mann zu erkennen sei, ausgewertet. Die Hintergründe seien noch nicht klar. Der Staatsschutz sei eingeschaltet.

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Bundesjustizminister Buschmann bezeichnete die Tat als „neuerlichen Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland“. Antisemitismus dürfe keinen Platz haben. NRW-Ministerpräsident Wüst erklärte, man stehe fest an der Seite der Jüdinnen und Juden in Nordrhein-Westfalen und schütze sie gegen Hass und Gewalt. Vizeministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) betonte, die Anstrengungen zum Schutz jüdischen Lebens dürften nicht nachlassen.

„Widerwärtiger Anschlag“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im NRW-Landtag, Thomas Kutschaty, sagte, wer auch immer die Attacke verübt habe, er habe alle Demokratinnen und Demokraten gegen sich. Der Essener Bundestagsabgeordnete Kai Gehring (Grüne) sprach von einem „widerwärtigen Anschlag“, der schnellstmöglich und lückenlos aufgeklärt werden müsse“. Attacken auf jüdische Einrichtungen seien „Angriffe auf unsere multireligiöse Demokratie“, sagte Gehring. NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) verlangte, beim Eintreten gegen Antisemitismus nicht nachzulassen.

Die Alte Synagoge Essen heißt seit 2010 „Haus jüdischer Kultur“ und bietet als interkulturelle Begegnungsstätte der Stadt Essen Informationen über jüdische Traditionen, Feste und Geschichte. Im benachbarten ehemaligen Rabbinerhaus ist unter anderem das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte untergebracht. (epd/mig) Aktuell Panorama

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