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Religionsunterricht

Schulleiterin: „Interreligiöser Ansatz weitet Blick“

Der interreligiöse Unterricht stärkt nach Einschätzung der Schulleiterin der Johannes-Löh-Gesamtschule das Miteinander von Christen und Muslimen. Es würden Vorbehalte abgebaut und der Blick füreinander geweitet.

Von Montag, 16.01.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 16.01.2023, 12:36 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Interreligiöser Unterricht hilft nach Erfahrungen der Religionspädagogin Angelika Büscher, das Zusammenleben zu verbessern. „Wir sind dadurch in der Schule sensibler geworden für Belange, die etwa den Islam betreffen“, sagte die Schulleiterin der evangelischen Johannes-Löh-Gesamtschule im nordrhein-westfälischen Burscheid dem „Evangelischen Pressedienst“. Die Schule bietet seit ihrer Gründung 2014 einen teils gemeinsamen Religionsunterricht von christlichen und muslimischen Gruppen an.

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Auch unter den Eltern würden Berührungsängste und Vorbehalte mit Blick auf andere Religionen abgebaut, betonte die Pädagogin. „Es hilft, mehr miteinander zu reden, statt übereinander.“ Zu Beginn hätten einzelne Eltern Bedenken geäußert, als im Unterricht etwa Besuche von Gotteshäusern der jeweils anderen Religionen geplant waren. Nach ersten Erfahrungen hätten sich die Ängste aber schnell gelegt.

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„Interreligiöser Ansatz weitet Blick“

Vor allem muslimische Eltern fühlten sich sehr wertgeschätzt, wenn ihre Religion in der Schule selbstverständlich eingebunden werde, sagte Büscher. So wird bei Terminen, etwa für Sportfeste, nach den Worten der Schulleiterin darauf geachtet, dass sie nicht im Ramadan liegen, dem muslimischen Fastenmonat. In Andachten und Gottesdiensten gebe es immer einen Gruß der islamischen Religionsgruppe.

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„Einen interreligiösen Ansatz halte ich für absolut sinnvoll, weil er den Blick weitet“, unterstrich die Pädagogin. Dabei würden Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede deutlich, zudem würden das Miteinander und das Verständnis füreinander im Alltag gestärkt. Auch die eigene Religion werde durch die Auseinandersetzung mit anderen noch einmal stärker bewusst.

Religionsunterricht oft „stiefmütterlich“ behandelt

Beim sogenannten Burscheider Modell besuchen Schülerinnen und Schüler den Religionsunterricht ihrer jeweiligen Konfession, arbeiten aber bei bestimmten übergreifenden Themen in Projekten zusammen. Das gemeinsame Lernen macht laut Büscher im Schnitt etwa ein Viertel der Zeit des Religionsunterrichts aus. Gemeinsame Themen von christlichem und islamischem Religionsunterricht sind laut Lehrplan etwa das Beten in den Weltreligionen, Tod und Sterben, die Schöpfung, Gotteshäuser, das Pilgern oder auch Jesus.

Dass solche interreligiösen Ansätze in Nordrhein-Westfalen bisher kaum existieren, liegt nach Büschers Ansicht auch daran, dass der Religionsunterricht angesichts von Personalknappheit an Schulen oft „stiefmütterlich“ behandelt werde. Zudem fehlten vielerorts noch Islam-Lehrkräfte an Schulen. Auch der Wille zur Kooperation zwischen den Religionsgemeinschaften und den Religionslehrkräften vor Ort sei Voraussetzung für einen gemeinsamen Religionsunterricht. (epd/mig) Aktuell Panorama

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