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Rassismus in dieser Woche

Öffentlicher Raum immer öfter Tatort für Rassisten

Rassismus ist für Millionen Menschen in Deutschland Alltag. Vor allem Straftaten in öffentlichen Räumen nehmen zu, wie drei bekanntgewordene Fälle binnen weniger Tage zeigen. Bereits im April gab es mehrere rassistische Übergriffe.

Sonntag, 07.05.2023, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 07.05.2023, 15:27 Uhr Lesedauer: 4 Minuten  |  

Es vergeht keine Woche ohne rassistisch motivierte Übergriffe auf fremd gelesene Menschen. Auch in den vergangenen Tagen wurden mehrere rassistisch motivierte Übergriffe bekannt. Auffällig ist, dass sie in der Öffentlichkeit stattfinden. So etwa in einem Fall aus Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt, das erst am 4. Mai öffentlich wurde. Dort sollen bereits am 29. April Unbekannte Angreifer zwei Mädchen die Kopftücher vom Kopf gerissen und sie dann mehrfach getreten haben. Die Jugendlichen wurden bei der Attacke verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

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Durch das Wegreißen der Tücher stürzten die 14 und 15 Jahre alten Mädchen zu Boden, wie diese den Ermittlern schilderten. Die Täter hätten sich von hinten genähert und seien nach der Attacke geflüchtet. Die Staatsanwaltschaft geht von einer fremdenfeindlichen Motivation aus, der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt. Es werden Zeugen gesucht. Die Täter sollen schwarze Kapuzenpullover mit weißer Schrift auf dem Rücken, dunkle Jogginghosen, dunkle Turnschuhe und ein Basecap getragen haben.

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Frau in Bus angegriffen und rassistisch beleidigt

In einem Fall aus Berlin ist eine Frau in einem Berliner Linienbus nach Angaben der Polizei angegriffen und rassistisch beleidigt worden. Die 39-Jährige war demnach am Freitagmorgen (4. Mai) gegen 5.50 Uhr im Stadtteil Wedding mit der Linie 283 in Richtung Steglitz unterwegs. Im Bus wurde sie von einem bisher unbekannten Mann zunächst rassistisch beleidigt, der ihr zudem anschließend mehrfach mit der Faust gegen den Kopf schlug.

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Als der Busfahrer daraufhin anhielt, gelang dem Unbekannten die Flucht aus dem Bus, wie es vonseiten der Polizei hieß. Die Frau habe deutlich unter dem Eindruck der Straftat gestanden. Sie wollte sich mit Kopfschmerzen in ärztliche Behandlung begeben. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizeiliche Staatsschutz übernommen.

Rassistische Beleidigung und Ohrfeige in Bus

In einem weiteren Fall in einem Berliner Bus hat ein 30-jähriger Mann nach Erkenntnissen der Polizei eine Frau rassistisch beleidigt und eine andere ins Gesicht geschlagen. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, stieg der 30-Jährige am Freitag (5. Mai) gegen 21.00 Uhr an der Haltestelle Filandastraße in den Bus 282 in Richtung Mariendorf und beleidigte eine Frau rassistisch. Als mehrere Fahrgäste einschritten, schlug der Tatverdächtige laut Polizei eine von ihnen mit der flachen Hand.

Die beleidigte Frau blieb unbekannt, denn sie war nicht mehr da, als die Polizei kam. Beim Tatverdächtigen ergab eine Atemalkoholmessung 1,8 Promille. Er kam nach Feststellung der Personalien frei.

Frau attackiert Mann in U-Bahn rassistisch

Auch im April wurden zahlreiche rassistische Übergriffe registriert. Wie die Polizei mitteilte, soll eine Frau am 18. April in einer U-Bahn in Berlin einen Mann attackiert und rassistisch beleidigt haben. Der 23-Jährige blieb unverletzt. Der Mann soll am Mehringdamm in einen Wagen zugestiegen sein, in dem eine Frau der Polizei zufolge laut schrie und Fahrgäste beleidigte. Als der Mann um Ruhe bat, soll sie in dessen Richtung geschlagen, ihn rassistisch beleidigt und ins Gesicht und an die Kleidung gespuckt haben. Nachdem der 23-Jährige an der Station Karl-Marx-Straße ausgestiegen war, erstattete er gegen die Frau Anzeige bei der Polizei. Der Staatsschutz ermittelt.

Mann greift vier Freundinnen in Tram rassistisch an

Nur wenige Tage später wurden vier Mädchen in einer Tram in Berlin vom einem Unbekannten rassistisch beleidigt und bespuckt. Die Polizei bezeichnete die Tat vom 20. April als „fremdenfeindlichen Angriff“. Die Jüngste in der Gruppe der 13 bis 16 Jahre alte Freundinnen habe ein Kopftuch getragen. Eine Polizeisprecherin sagte, nach Aussagen der Mädchen habe der Täter gesagt: „Geh in dein Scheiß-Land.“ Die Jugendlichen hätten verschiedene Staatsangehörigkeiten, eine sei Deutsche.

Zu der Tat kam es laut Polizei, nachdem eine 15-Jährige in einer Tram kurz vor dem U-Bahnhof Hellersdorf ins Straucheln geriet und einem Mann mittleren Alters „wohl versehentlich“ auf den Schuh trat. Daraufhin habe dieser die Jugendliche verbal angegangen und an der Station aus der Tram geschubst. Die Älteste der Freundinnen soll dann nach den Gründen gefragt haben. „Es folgte eine verbale Auseinandersetzung, welche in einer fremdenfeindlichen und beleidigenden Äußerung durch den Tatverdächtigen mündete“, berichtet die Polizei. Der Täter soll drei der Jugendlichen bespuckt haben. Die Polizei sprach auch von weiterer Diskriminierung mit Worten. Schließlich soll der Mann der 16-Jährigen gedroht und die Hand erhoben haben, woraufhin ein Zeuge eingeschritten sei. Der Täter entkam. Nun ermittelt der Staatsschutz der Polizei.

Rassistischer Angriff auf Frau in Neuköllner U-Bahnhof

Nur wenige Tage später wurde ein weiterer Übergriff bekannt: Bei einem mutmaßlich rassistischen Angriff hat eine unbekannte Person versucht, einer Frau in einem U-Bahnhof in Berlin-Neukölln das Kopftuch herunterzureißen. Dabei wurden der 20-Jährigen am Montagnachmittag Haare ausgerissen, wie die Polizei mitteilte. Die angegriffene Frau und ihre Begleitung befanden sich demnach auf dem Weg zum Ausgang des U-Bahnhofs Rathaus Neukölln, als der Täter von hinten auf die Frau zulief und nach dem Kopftuch griff.

Um den Grund für den Angriff zu erfahren, sei die Frau der Person hinterhergelaufen. Daraufhin habe diese sie angeschrien und sei anschließend in unbekannte Richtung aus dem Bahnhof geflüchtet. Die genauen Worte habe die Frau nicht verstanden, sagte die Sprecherin. Die 20-Jährige erstattete weniger später Anzeige. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, wie in solchen Fällen üblich. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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