Erwerbsbeteiligung verdoppelt
Studie: Fortschritte bei Chancen geflüchteter Frauen
Im Vergleich zu Männern, haben geflüchtete Frauen es schwer auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht, holen sie aber auf. Auch bei den Sprachkenntnissen gibt es Fortschritte.
Mittwoch, 10.05.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 10.05.2023, 15:27 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Geflüchtete Frauen haben es auf dem deutschen Arbeitsmarkt deutlich schwerer als geflüchtete Männer – allerdings haben sich ihre Chancen im Laufe der Jahre etwas verbessert. Das geht aus einer Studie hervor, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Mittwoch vorgestellt hat. Datenbasis ist eine umfassende und über mehrere Jahre durchgeführte Befragung von Geflüchteten durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sowie des Sozio-Oekonomischen Panels.
Demnach ist die Erwerbstätigkeit von geflüchteten Frauen im Vergleich zu Männern nach wie vor gering. Lediglich knapp 13 Prozent der befragten Frauen gaben im Jahr 2020 an, erwerbstätig zu sein. Das waren indes mehr als doppelt so viele wie drei Jahre zuvor (2017: 5,3 Prozent). Zudem hat sich der Anteil junger Frauen unter 30, die eine berufliche Ausbildung absolvieren, im Untersuchungszeitraum zwischen 2016 und 2020 von 5,3 Prozent auf 17 Prozent mehr als verdreifacht.
Auch bei den Sprachkenntnissen gibt es Fortschritte: So ist der Anteil derjenigen Frauen mit sehr niedrigen Sprachkenntnissen zwischen 2016 und 2020 von rund 75 Prozent auf unter 40 Prozent gefallen. Der Anteil der Frauen mit hohen Deutschkenntnissen stieg im selben Zeitraum von unter 5 auf mehr als 25 Prozent. Jedoch lag bei den Männern die Zahl derjenigen mit hohen Deutschkenntnissen 2020 mehr als doppelt so hoch.
Befragte zumeist aus Syrien, Afghanistan, Irak
Insbesondere Frauen mit kleinen Kindern waren den DIW-Autoren zufolge mit Blick auf den frühen Besuch von Integrations- und Sprachkursen benachteiligt, weil die Betreuungsarbeit hauptsächlich bei ihnen lag. Vor allem nach Ausbruch der Corona-Pandemie waren Frauen fast fünf Mal so häufig mit der Kinderbetreuung beschäftigt wie die Männer.
Die meisten der Befragten kamen aus Syrien, Afghanistan oder dem Irak. Der Untersuchungszeitraum lag vor dem russischen Überfall auf die Ukraine. Die Bedingungen für Geflüchtete aus der Ukraine spielen in der Untersuchung deshalb keine Rolle. (dpa/mig) Aktuell Wirtschaft
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