Tag gegen antimuslimischen Rassismus
Kölner OB Henriette Reker erhält Marwa El-Sherbini-Preis
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker wurde mit dem Marwa-El-Sherbini-Preis NRW ausgezeichnet. Der Preis wird anlässlich des Tags gegen antimuslimischen Rassismus verliehen - in Erinnerung an die Namensgeberin, die in einem Dresdener Gerichtssaal ermordet wurde.
Von Said Rezek Montag, 03.07.2023, 15:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02.07.2023, 20:00 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Der Marwa El-Sherbini-Preis wurde am Tag gegen antimuslimischen Rassismus, der jährlich am 1. Juli begangen wird, an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker verliehen. Die Laudatio hielt Said Etris Hashemi. Er wurde beim rassistisch motivierten Terroranschlag in Hanau schwer verletzt, verlor aber seinen Bruder. Henriette Reker wurde ebenfalls von einem rechtsradikalen Attentäter verletzt.
Hashemi sagte bei der Preisverleihung: „Wer sich gegen antimuslimischen Rassismus einsetzt wie Sie, Frau Reker, setzt sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein.“
Reker kündigt Gespräch über Sicherheit in Gerichtssälen an
Reker war „ganz gerührt“ von den Worten Hashemis, wie sie in ihrer Dankesrede erwähnte und kündigte Gespräche über Sicherheit in Gerichten an: „Ich habe mir vorgenommen, nach der Preisverleihung, mit dem Generalbundesanwalt darüber zu sprechen, wie Gerichtssäle und Kontrollen beschaffen sind.“ Applaus im Bürgerhaus Bilk in Düsseldorf von etwa hundert Gästen.
Am 1. Juli 2009 wurde die Muslima Marwa El-Sherbini im Dresdner Landgericht mit 18 Messerstichen ermordet. Der Täter stand vor Gericht, weil er El-Sherbini zuvor als „Islamistin”, „Terroristin“ und „Schlampe“ beleidigt hatte. Waffenkontrollen am Gebäudeeingang oder im Gerichtssaal gab es keine. So wurde El-Sherbinis dreijähriger Sohn Zeuge, wie seine Mutter, im dritten Monat schwanger, verblutete. Ihr Ehemann, der ihr im Gerichtssaal zur Hilfe eilte, wurde von einem herbeieilgenden Polizisten angeschossen, da er ihn für den Täter hielt.
1. Juli, Tag gegen antimuslimischen Rassismus
Der 1. Juli wurde vom Rat muslimischer Studierender und Akademiker als Tag gegen antimuslimischen Rassismus ins Leben gerufen. Der Marwa El-Sherbini-Preis wurde dieses Jahr zum zweiten Mal vom „Forum muslimische Zivilgesellschaft“ vergeben, unterstützt von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen.
Der Preis soll Menschen würdigen, die sich in besonderem Maße gegen antimuslimischen Rassismus und somit für den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt eingesetzt haben. Reker appellierte dazu in ihrer Dankesrede: „Wenn wir Sprüche hören, müssen wir einschreiten.“ (mig) Aktuell Panorama
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