Täglich 2,6 Gewalttaten
Flüchtlingshelfer beklagen rassistische Attacken auf Schutzsuchende
Die Zahl rassistischer Attacken in Bayern haben zugenommen. Flüchtlingsrat macht bayerischen Regierungspolitikern Vorwürfe: Sie stellten Migrationsbewegungen als Gefahr und die Unterbringungsfrage als unlösbar dar.
Montag, 07.08.2023, 15:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 07.08.2023, 9:13 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Bayerische Flüchtlingsrat und die Beratungsstelle „B.U.D.“ für Betroffene Rechter Gewalt beklagen eine gestiegene Zahl rassistischer Übergriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte. So habe es im ersten Halbjahr in Bayern 105 Angriffe auf Geflüchtete und 14 Attacken auf Unterkünfte gegeben, wie die beiden Organisationen mitteilten. Damit stehe der Freistaat bundesweit „mit an der Spitze der rassistisch motivierten Attacken auf Schutzsuchende“ in diesem Jahr, hieß es weiter.
Flüchtlingsrat und „B.U.D.“ kritisierten bayerische Politiker wie Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Diese stellten die Migrationsbewegungen als Gefahr und die Unterbringungsfrage als unlösbar dar. „Diesem Narrativ wollen wir entschieden entgegentreten“, sagte Johanna Böhm vom Flüchtlingsrat. Schutzsuchende Menschen für Angriffe auf sie verantwortlich zu machen, „ist eine zynische Täter-Opfer-Umkehr“.
Rechte Gewalt nehme in fast allen Bundesländern zu. Jeden Tag gebe es im Schnitt 2,6 Gewalttaten gegen Geflüchtete. Die beiden Organisationen appellierten an Politikerinnen und Politiker, „auf menschenfeindliche Rhetorik zu verzichten“. (epd/mig)
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