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Großbritannien

Weniger Geflüchtete überqueren Ärmelkanal

Premier Sunak hatte angekündigt, er werde Geflüchtete mit strengen Gesetzen abschrecken und so Boote nach Großbritannien stoppen. Aktuelle Zahlen sind tatsächlich rückläufig, Sunak sieht seine Politik bestätigt. Experten widersprechen.

Donnerstag, 31.08.2023, 18:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 31.08.2023, 11:57 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Weniger Geflüchtete als noch 2022 haben in diesem Jahr den Ärmelkanal nach Großbritannien überquert. Wie die Nachrichtenagentur PA am Mittwoch unter Berufung auf Daten des britischen Innenministeriums meldete, erreichten bisher etwa 20.100 Menschen die südenglische Küste. Das seien rund 20 Prozent weniger als die 25.000 im Vorjahreszeitraum. Am Dienstag kamen demnach etwa 300 Migranten an.

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Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte angekündigt, er werde „die Boote stoppen“. Die sinkenden Einreisezahlen zeigten, dass sein Plan aufgehe, Menschen mit strikten Gesetzen abzuschrecken, hatte der konservative Regierungschef zuletzt behauptet. Wer „illegal“ nach Großbritannien einreise, solle interniert und so bald wie möglich abgeschoben werden – ohne Berücksichtigung der Umstände und ohne Chance, jemals in Großbritannien Asyl zu erhalten.

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Experten hingegen weisen hingegen darauf hin, dass in diesem Jahr das Wetter am Ärmelkanal schlechter gewesen sei und deshalb weniger Menschen die riskante Überfahrt aus Frankreich riskiert hätten.

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Amnesty kritisiert „verfehlte Einwanderungspolitik“

Der Chef der britischen Sektion von Amnesty International, Sacha Deshmukh, sagte mit Blick auf die weiterhin hohen Zahlen: „Dies ist eine weitere Erinnerung daran, dass die verfehlte Einwanderungspolitik der Regierung die Menschen nicht davon abhält, gefährliche Reisen auf sich zu nehmen, um Asyl zu beantragen.“

Die Einwanderung nach Großbritannien stärker zu regulieren, war ein Hauptversprechen des Brexits. Seitdem sind aber mehr Geflüchtete ins Land gekommen. Das liegt auch daran, dass es nun kein Rücknahmeabkommen mehr mit einem EU-Land gibt. Die rigide Flüchtlingspolitik der britischen Regierung zieht international Kritik auf sich. Experten sehen darin die Aushöhlung des Rechts auf Asyl. (dpa/mig) Aktuell Ausland

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