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Sachsen-„Heim-TÜV“

Unterbringung in Wohnungen Gemeinschaftsunterkünften vorziehen

Geflüchtete in Sachsen werden dem „Heim-TÜV“ zufolge im Schnitt solide untergebracht, die Bedingungen in einzelnen Unterkünften variieren aber stark. Es gibt Luft nach oben. Experten fordern mehr Privatsphäre für die Heimbewohner.

Dienstag, 12.09.2023, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 13.09.2023, 8:38 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Flüchtlinge werden nach Einschätzung des Sächsischen Ausländerbeauftragten Geert Mackenroth im Freistaat weitestgehend solide untergebracht und versorgt. Die Bedingungen in den einzelnen Unterkünften variieren jedoch stark. „Der ‚Heim-TÜV‘ zeigt Potenziale auf, und seine Ergebnisse verbessern das Leben der Menschen, die bei uns Schutz suchen. Die Gesamtsituation im Freistaat ist solide, aber es gibt Luft nach oben.“

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Mackenroth äußerte sich zufrieden darüber, dass man die Untersuchungen zur Qualität der Unterbringung trotz der Corona-Pandemie weiterentwickeln und durchführen konnte. „Wir verfügen über wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Strukturen, die Unterbringung in den Kommunen und Aufnahmeeinrichtungen und die Bewohnerperspektiven erschließen.“ An der Analyse sind auch Wissenschaftler beteiligt.

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Nach Ansicht der Experten erhöhen die Garantie einer Privatsphäre und abgeschlossene Wohneinheiten die Zufriedenheit der Heimbewohner. Eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen sei Gemeinschaftsunterkünften vorzuziehen, auch wenn die Bewertung der Unterbringung in den Heimen sehr stark variiere. Empfohlen werden verbindliche Kontrollen zur Einhaltung von Mindeststandards und ein stringentes Qualitätsmanagement, um gleichwertige Unterbringungsbedingungen sicherzustellen.

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Engpässe abbauen

Zudem raten die Fachleute zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft – vor allem mit Blick auf Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangebote für die Bewohner der Einrichtungen. Engpässe bei der sozialen, medizinischen und vor allem psychologischen Betreuung gelte es abzubauen, um den Bedürfnissen besonders vulnerabler Gruppen gerecht werden und auf Traumatisierungen sowie Konflikte in der Einrichtung reagieren zu können.

Linke-Politikerin Juliane Nagel zeigte sich von den Ergebnissen nicht überrascht: „Die Betroffenen wünschen sich mehr Privatsphäre und Lebensperspektiven. Dezentrale Unterbringung muss zur Regel werden: Eine Wohnung ist ein essentieller Bestandteil eines selbstbestimmten Lebens, zusammen mit integrativen Angeboten für Spracherwerb und Bildung.“ Die Quoten der dezentralen Unterbringung würden in den Landkreisen stark variieren, der Landkreis Bautzen bilde mit 17 Prozent das Schlusslicht. Der Freistaat müsse hier in Richtung der Kommunen stärker steuernd und unterstützend eingreifen.

Grünen-Politikerin Petra Čagalj Sejdi forderte den Bund auf, die Kommunen besser bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu unterstützen. „Es muss bei allen Hürden weiterhin Leitlinie sein, dass alle Menschen menschenwürdig untergebracht sind. Die Unterkünfte sind Orte, an denen Geflüchtete teilweise viele Jahre leben.“ (dpa/mig) Aktuell Panorama

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