Syrer von Brücke gestoßen
Polizei prüft nach Hitlergruß rechtsextremen Hintergrund
Ein Deutscher stößt einen Syrer von der Brücke. Das Opfer erleidet schwere Verletzungen. Bei der Festnahme zeigt der Täter den Hitlergruß. Er ist polizeibekannt: bei ihm wurden bereits SS-Runen gefunden. Ob die Tat rassistisch motiviert ist, ist Ermittlern zufolge offen. Sicher sei: Der Beschuldigte habe psychische Probleme.
Dienstag, 17.10.2023, 18:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 18.10.2023, 8:20 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Freitag, 13. Oktober 2023. Ein 28-jähriger Deutscher, stößt einen 20-jährigen Syrier von der berühmten Steinernen Brücke in Regensburg. Das Opfer fällt auf den gepflasterten Bereich an einem Brückenpfeiler und wird schwer verletzt. Rettungskräfte bringen den jungen Mann in ein Krankenhaus.
Die Polizei kann den Tatverdächtigen dank des Einsatzes von Passanten fassen. Bei seiner Festnahme zeigt er den Hitlergruß, bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Festgenommene räumt die Tat ein.
Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilt, habe der Beschuldigte erhebliche psychische Probleme und es bestehe nach erster Einschätzung zumindest eine verminderte Schuldfähigkeit. Ein Gutachten solle nun zeigen, inwiefern der Mann schuldfähig ist und ob es zu einer Anklage kommen kann. Auf Beschluss eines Richters kam der 28-Jährige nach seiner Festnahme in eine psychiatrische Klinik.
Staatsanwaltschaft: Rechtsextremes Motiv unklar
Gegen den 28-Jährigen sei bereits nach einem Vorfall im März 2022, bei dem er in Landshut den Hitlergruß gezeigt haben soll, ermittelt worden. Er habe einen Rucksack mit SS-Runen bei sich gehabt. Damals seien die Ermittlungen aufgrund von Schuldunfähigkeit wegen der psychischen Verfassung des Mannes eingestellt worden. Ob der Beschuldigte darüber hinaus aufgefallen sei, wollte die Polizei gegenüber MiGAZIN nicht beantworten – zum „Schutz der Persönlichkeitsrechte“, wie es hieß.
Medienberichten zufolge ermittelt die Staatsanwaltschaft aktuell gegen ihn, weil er mit Drogen erwischt wurde. In einem weiteren Fall gehe es um einen Supermarkt-Diebstahl. Ob der Mann bei der Tat am Freitag auf der Steinernen Brücke unter Drogen stand, müssten die noch ausstehenden Ergebnisse der Blutentnahme zeigen.
Ob in dem jetzt vorliegenden Fall ein rechtsextremes Motiv vorliege, sei noch unklar. Die Ermittlungen dauerten an. „Zeugenhinweise werden von der Kriminalpolizei Regensburg … entgegengenommen“, heißt es in einer polizeilichen Mitteilung. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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