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"Gastarbeiter", die im Zuge der Anwerbeabkommen nach Deutschland gekommen sind

Berlin

Pläne für „Gastarbeiter“-Denkmal kommen voran

Die Berliner SPD-Abgeordnete Sevim Aydın macht sich seit Langem für ein Denkmal für die Menschen stark, die als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen - als Zeichen der Anerkennung. Das Projekt ist einen wichtigen Schritt weiter.

Montag, 11.12.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 11.12.2023, 15:13 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Berlin soll ein Denkmal bekommen, das die Leistung der sogenannten Gastarbeiter würdigt. Die schwarz-rote Koalition hat sich im Rahmen der Haushaltsberatungen auf die Finanzierung verständigt. „Es ist ein guter Zeitpunkt dafür“, sagte die SPD-Abgeordnete Sevim Aydın der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe aktuell eine ähnliche Situation wie in den 60er Jahren. „Man hat damals Arbeitskräfte gebraucht und deshalb die Gastarbeiter geholt.“ Heute gebe es einen deutlichen Fachkräftemangel – und wieder eine Diskussion um ausländische Arbeitskräfte.

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Ein Denkmal, insbesondere für die erste Generation der Menschen, die etwa aus Südeuropa und der Türkei nach Deutschland kamen, um hier zu arbeiten, könne ein Beitrag zur aktuellen Debatte über Migration und Integration sein. „Bisher sind Leistungen dieser Menschen nicht zur Aussprache gekommen. Es ist Zeit, sie zu würdigen und anzuerkennen“, sagte Aydın, die sich seit mehreren Jahren für das Projekt engagiert. „Sie haben zum Wohlstand dieses Landes beigetragen und gezeigt, dass Einwanderung im Interesse dieses Landes ist.“

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Gedenkort für DDR-Vertragsarbeiter

Parallel dazu soll ein Gedenkort für die sogenannten Vertragsarbeiter der ehemaligen DDR entstehen, die ab den 1960er Jahren unter anderem aus Vietnam, Ungarn, Mosambik, Angola und Nicaragua angeworben wurden. CDU und SPD haben sich bei den Haushaltsberatungen darauf verständigt, 2024/2025 insgesamt 500 000 Euro für beide Projekte einzuplanen. Der Doppelhaushalt soll Donnerstag kommender Woche beschlossen werden.

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Sie sei für zwei getrennte Erinnerungsprojekte, sagte Aydın. Beide seien in Friedrichshain-Kreuzberg geplant, wo die Bezirksverordnetenversammlung sich bereits mit dem Thema befasst hat. Es gebe zwischen beiden Gruppen Gemeinsamkeiten, aber eben auch Unterschiede, sagte Aydın. Sie plädiert dafür, dass das Denkmal für die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter am Oranienplatz stehen sollte. „Das Projekt läuft jetzt an. Es wird noch Diskussionen über die Umsetzung geben.“

Gestaltung des Denkmals ist noch offen

Wie es am Schluss aussehen wird, ist offen. „Aber man kann nicht nur eine Statue hinstellen“, so die SPD-Abgeordnete. Es sei wichtig, an die Erfahrungen der Menschen zu erinnern, die ihre Heimat verlassen haben, um in Deutschland zu arbeiten. „Es sind oft auch leidvolle Geschichten“, sagt Aydın – von Männern und Frauen, die ihre Kinder bei den Großeltern in der Türkei lassen mussten, von Menschen, die wenig an sich denken konnten und viel für ihre Familie aufgegeben haben.

Auch wie das Denkmal in Kreuzberg heißen wird, steht noch nicht fest. Den Arbeitstitel „Gastarbeiter:innen-Denkmal“ findet Aydın passend, die selbst 1978 im Alter von sechs Jahren mit ihren Eltern aus der Türkei nach Berlin kam und sich als Gastarbeiterkind bezeichnet.

„Mich stört das nicht. Ich sehe diesen Begriff im historischen Kontext“, sagte sie. Aber bei dem Thema gebe es auch andere Ansichten. Wichtig sei aus ihrer Sicht, in dieser Frage, die Meinung der ersten Generation zu berücksichtigen. (dpa/mig) Aktuell Feuilleton

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