Rheinland-Pfalz
CDU will Ausländerklassen für Kinder ohne Deutschkenntnisse
Die CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz will ausländische Kinder ohne ausreichende Sprachkenntnisse in speziellen Ausländerklassen beschulen. Dort sollen den Kindern auch demokratische Werte wie Freiheit und Rechtsstaatlichkeit vermittelt werden.
Sonntag, 21.01.2024, 11:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 21.01.2024, 13:26 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die CDU-Fraktion will bei der ersten Sitzung des Jahres im rheinland-pfälzischen Landtag über bessere Sprachkenntnisse von ausländischen Kindern in der Schule und eine stärkere Kriminalitätsprävention von Jugendlichen reden. Die Christdemokraten sprechen sich für spezielle „Intensivklassen“ für Schülerinnen und Schüler aus, die neu in das Schulsystem kommen und keine oder nur geringe Deutschkenntnisse haben, wie die Bildungsexpertin der Fraktion, Jenny Groß, am Freitag in Mainz sagte.
Im Fokus der Intensivklassen sollte das Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift sowie das richtige Anwenden der Grammatik und des Fachwortschatzes stehen, erläuterte die Vize-Fraktionschefin. Die Schülerinnen und Schüler sollten zudem schulische Techniken und Arbeitsweisen erlernen. Neben dem Spracherwerb sollen auch demokratische Werte wie Freiheit und Rechtsstaatlichkeit altersgerecht vermittelt werden.
Die Schülerschaft werde zunehmend heterogener und die sprachlichen Barrieren stiegen, erklärte Groß den Ansatz der CDU-Fraktion. Die Kinder und Jugendlichen könnten die deutsche Sprache nicht mehr einfach so nebenbei im Zuge des regulären Unterrichts erlernen. Der Vorschlag erinnert an einen Vorstoß von CDU-Politiker Carsten Linnemann im Jahr 2019. Er hatte gesagt: Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen.“ Sein Vorschlag erntete scharfe Kritik.
Präventionsprojet gegen von Kinder- und Jugendkriminalität
Die Oppositionsfraktion wolle sich bei den Plenarsitzungen am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche auch für ein Pilotprojekt zur Prävention von Kinder- und Jugendkriminalität stark machen, kündigte CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder an. Zielgruppe seien Acht- bis 15-Jährige, die mit mindestens einer Gewalttat oder drei Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten sind und bei deren Lebensumstände ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität droht.
Viele dauerhaft straffälligen Jugendlichen würden ihre kriminelle Karriere häufig schon im Kindesalter beginnen, begründete Schnieder den Vorschlag. Etwa sechs bis zehn Prozent aller tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen seien für bis zu fünfzig Prozent der Delikte dieser Altersgruppe verantwortlich. Aus ihnen könnten sich bei ungünstigen Rahmenbedingungen und ohne wirkungsvolle Intervention Intensivtäter entwickeln. Das Projekt soll demnach bereits im Laufe dieses Jahres beginnen. Die Kosten für ein solches Pilotprojekt belaufen sich laut Schnieder im ersten Jahr auf rund 165 000 Euro und sollen aus dem Landeshaushalt finanziert werden. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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