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Fake-News-Post auf Instagram

Wirbel um Fake-Post

Übergriff von Ausländern auf Deutschen in Bautzen frei erfunden

Ein Post im Netz über einen angeblichen Angriff von Ausländern auf einen Deutschen in Bautzen lösten Ermittlungen aus. Nun stellt sich heraus: alles erfunden. Jetzt ermittelt die Polizei gegen den Deutschen. Ein Neonazi?

Mittwoch, 07.02.2024, 10:56 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07.02.2024, 10:59 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Ein im Internet kursierender Bericht über einen Angriff von drei Ausländern auf einen Deutschen Ende Januar im sächsischen Bautzen ist laut Polizei frei erfunden. Im Zuge von Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung habe sich das „als Falschmeldung“ herausgestellt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Bei der Auseinandersetzung in der Nacht vom 26. auf den 27. Januar solle auch ein Messer eine Rolle gespielt haben.

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„Kurios“ sei gewesen, dass sich der vermeintlich Geschädigte mit einer Schnittwunde über Instagram zu Wort meldete, die Polizei aber nicht informierte. „Sein Post wurde auf weiteren Plattformen verbreitet und führte zu regen Beiträgen im Internet“, hieß es. Die Motivlage des identifizierten Urhebers sei unklar, teilt die Polizei mit. Dabei lassen sich aus dem Post des Urhebers Rückschlüsse auf eine mögliche politische Motivation schließen. Er schrieb:

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Eine sehr gute Freundin war heute Nacht auf dem Weg zu ihrer Freundin (in Bautzen) wo sie von 3 „Gästen in diesem Land“ verfolgt und bedrängt wurde! Sie hat mich angerufen das sie verfolgt wird von mehreren Personen womit ich mich mit einer weiteren Person auf dem Weg gemacht habe, um sie abzuholen als wir ankamen waren diese „netten Gäste“ sehr nah an ihr! Als wir sagten, sie sollen sich entfernen darauf hin, wurden wir beleidigt wir haben unsere Ansage wiederholt dann kamen die 3 Täter uns näher und haben nicht gezögert uns anzugreifen und ein Messer zu ziehen.

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Somit bin ich in dieser Nacht „einer von vielen“ geworden der von einer bestimmten Gruppe von „Menschen“ mit einem Messer attackiert wurde

Danke an die deutsche Politik!! Die Fälle stapeln sich und ihr schaut Weg [sic!]

Internet kein rechtsfreier Raum

Gegen den 22-Jährigen aus Bautzen werde nun wegen des Vortäuschens einer Straftat ermittelt, so die Polizei. Ob weitere Delikte geprüft werden, beispielsweise die naheliegende Volksverhetzung, ließ die Polizei offen. Danach wird mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bestraft, wer gegen bestimmte Gruppen zum Hass aufstachelt oder sie böswillig verächtlich macht oder verleumdet.

„Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!“, warnt die Polizei und ruft zur Vorsicht auf bei Bewertung und Weiterverbreitung von Posts. Derartige Behauptungen könnten strafrechtliche Konsequenzen haben. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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