Bundesärztekammer
Zahl der ausländischen Mediziner erreicht Rekord
Noch nie gab es so viele ausländische Ärzte in Deutschland wie vergangenes Jahr. Die Zahl hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als versechsfacht. Die meisten kommen aus Europa und dem Nahen Osten. Patientenschutz warnt vor mangelnden Deutschkenntnissen.
Montag, 04.03.2024, 15:42 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 04.03.2024, 17:00 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl der ausländischen Ärzte ist im vergangenen Jahr auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf die Ärztestatistik der Bundesärztekammer berichten, arbeiteten in Deutschland zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt 63.763 Mediziner ohne deutschen Pass. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, teilte dem „Evangelischen Pressedienst“ am Sonntag in Dortmund mit, dass Deutschland zwar auf ausländische Ärzte angewiesen sei, Deutschkenntnisse aber unabdingbar seien.
Wie die Funke-Zeitungen weiter berichteten, hat sich die Zahl der ausländischen Ärzte damit in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als versechsfacht: Gab es 1993 rund 10.000 ausländische Mediziner in Deutschland, waren es 2013 schon rund 30.000. Zehn Jahre später stieg die Zahl auf über 60.000 ausländische Ärzte. Die meisten Mediziner ohne deutschen Pass kommen aus EU-Ländern oder anderen europäischen Staaten sowie aus Ländern des Nahen Ostens.
Problem: Sprache
Ärztevertreter warnen unterdessen vor wachsenden Problemen durch schlechte Deutschkenntnisse der ausländischen Kollegen: „Mangelhafte Sprachkenntnisse sind heute schon ein massives Problem“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Jürgen Hoffart, den Funke-Zeitungen. „Es wird sich aber in den kommenden Jahren noch verschärfen.“ Eine Ursache dafür sei der Ärztemangel hierzulande.
Brysch sagte, dass eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation die Grundlage für den Therapieerfolg sei. „Alltagssprachliche Deutschkenntnisse sind deshalb für ausländische Mediziner unabdingbar. Sonst sind Missverständnisse vorprogrammiert, die zu Paralleluntersuchungen, aber auch zu Behandlungsfehlern führen können.“ Das deutsche Gesundheitssystem sei jedoch auf ausländische Ärzte angewiesen – gerade in den Krankenhäusern könne so die Personallücke geschlossen werden. Dennoch dürfe die sprachliche Qualifizierung des Personals nicht herabgesetzt werden. (epd/mig) Leitartikel Panorama
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Gerade erst musste ich meinen Zahnarzt wechseln, da ich als Patient nach einer Praxisübernahme durch die neue deutschklingende Zahnärztin nicht als Patient übernommen worden war.
Nach viel Telefonie war überraschend ein kurzfristiger Termin in einer Gemeinschaftspraxis frei, welche von zwei Zahnärzten mit „nicht deutsch klingendem Namen“ geführt wird.
Durch eine Erkältung musste ich den vereinbarten Termin absagen, meldete mich nach zwei Wochen erneut dort und erhielt wieder einen Termin innerhalb einer Woche.
Spekuliert wird diese Praxis wohl seltener frequentiert vom mehrheitlich „deutschen“ Patientenklientel. In vergleichbaren Praxen „deutschklingender“ Kollegen waren Wartezeiten von drei bis vier Wochen gängig.
Der telefonische Kontakt mit der medizinischen Fachangestellten war problemlos möglich, auch wenn diese nicht muttersprachlich deutsch gelernt hat.
Erst einmal wurde ich Herr Graus – vielleicht steckt mehr dahinter, in der Wahrnehmung dieser netten Angestellten, was den Umgang mit dem „deutschen“ Klientel angeht – reine Spekulation!
Gestern besuchte ich also diesen Arzt und hörte vom Wartebereich her durch eine offene Tür des Behandlungsraums, wie einer der Ärzte ein Elternteil und Kind mindestens 15 Minuten über eine bestimmte Behandlung in einer anderen Sprache als deutsch aufklärte.
[Sehr sympathisch] und [Hier bin ich bei den Richtigen gelandet] waren meine Gedanken.
In perfektem deutsch wurde ich später vom Arzt begrüsst – ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn es nicht so gewesen wäre.
Hätte ein nur deutschsprachiger Arzt die zuvor erwähnte Aufklärung vorgenommen, hätte diese vermutlich 30 Sekunden gedauert und hätte mit einem Achselzucken geendet und man hätte der Klientin nahegelegt deutsch zu lernen – reine Spekulation!
Zum Glück weiß ich, dass im Gesundheitswesen, z.B. im Krankenhaus immer zuerst nach Dolmetschern gesucht wird, bei nicht-deutschsprachigen Patienten.
Diese Patientengruppe scheint in der Patienten-Interessensvertretung „apatientenschutz“ fatal unterrepräsentiert zu sein!
Denn nicht nur Deutschkenntnisse, sondern ein möglichst breit gefächertes Personal mit unterschiedlichsten Sprachkenntnissen ist erforderlich, um dem realen Patientenklientel gerecht zu werden.
Ich selbst spreche nur englisch, schlecht französisch und spanisch, woran ich arbeite, aber aus diesem Grund kaufte ich Anfang 2024 ein Echtzeit-Sprachübersetzungsgerät, das über 100 Sprachen über eine Internetverbindung, KI-unterstützt übersetzen kann.
Nicht selten kommen z.B. nachts Patient:innen ins Krankenhaus, mit dann reduzierter Dolmetscher-Kapazität und Aufklärungsgespräche, sowie weitere Kommunikation besteht dann nur aus einem Achselzucken!
In keiner Weise wird der Benefit durch den „Patientenschutz“ erwähnt, welche uns in diesem Fall Ärzt:innen mit erweiterten Sprachkenntnissen bringen!
Ebenfalls unerwähnt bleibt, dass regelmäßig keine Sprachkurse durch die Arbeitgeber angeboten werden.
Immigrierte Ärzt:innen müssen oft tausende Euro selbst für diese bezahlen.
Man darf auch nicht vergessen, dass Ärzt:innen in anderen Ländern viel geringer bezahlt werden.
Flug, Wohnungssuche/Kaution, Qualifikations-Anerkennungen, Sprachkurse, medizinische Weiterbildung kann können ganz schnell 5000 € und mehr kosten, bei einem monatlichen Gehalt von z.B. 2000 € im Mutterland!
Die Nase an die der „Patientenschutz“ sich fassen sollte, ist die Eigene.
Systemischer Rassismus steht meiner Meinung nach im Raum!
Nochmal zu den Universalübersetzern:
Ich sehe ein riesiges Potential für die Zukunft, wurde aber von meiner Vorgesetzten angehalten, diesen nicht zu benutzen.
Jede:r sollte deutsch lernen, statt solche Hilfsmittel zu benutzen, meinte sie (mit Migrationshintergrund), den vor Jahrzehnten gab es keine andere Möglichkeit! Irgendwie Onkel Tom? Habe ich das Buch richtig verstanden? Egal!
Ich glaube, dass bald jede:r sich ein headset ins Ohr stecken kann und wir sind dieses leidige Thema los.
Alternativ bin ich nach wie vor für eine kolonialgeschichtlich unbelastete Menschheits-Universalsprache, auf die sich die Menschheit leider nicht einigen kann.
Nachwort: Ein wirklich großartiger Auszubildender wurde kürzlich durch den Ausbilder gezwungen eine weniger qualifizierte Ausbildung für ein Jahr zu machen, wegen mangelhafter Deutschkenntnisse – kann ich so nicht bestätigen – um deutsch zu lernen.
Danach soll er die angestrebte Ausbildung wieder aufnehmen können.
Mhm, Intensivsprachkurs? Nein, nur die Leidkultur führt jemanden auf den „deutschen“ Weg!
Heute wünsche ich mir auf einen vorbeifliegenden Asteroiden aufzuspringen – einfach weg hier!
Seid lieb zueinander
Allerbeste Wünsche sendet euch Dennis