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Polizeiabsperrung (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Chronologie des Rassismus

Deutschland im März 2024: Hitlergrüße, Beleidigungen, Gewalt und Spucke

Rassismus ist in Deutschland Alltag. Die meisten Vorfälle werden nicht bekannt. MiGAZIN dokumentiert zahlreiche Fälle aus März 2024, die öffentlich kaum bekannt geworden sind in chronologischer Reihenfolge. Darunter: Pflegekraft rassistisch beleidigt und geschlagen.

Dienstag, 02.04.2024, 10:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 02.04.2024, 6:41 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

04.03.2024: Flaschen mit rechtsextremistischen Symbolen bei Flüchtlingsheim

Lübeck – Auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in einem Lübecker Wohngebiet sind mit rechtsextremistischen Symbolen beschmierte Trinkflaschen entdeckt worden. Ein Mitarbeiter der Unterkunft habe die Trinkflaschen gefunden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Das Staatsschutzkommissariat der Kriminalpolizei Lübeck habe die Ermittlungen übernommen.

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Bei den Flaschen handele es sich um blau-weiße Getränkeflaschen für Trinknahrung, hieß es in der Mitteilung weiter. Diese Trinknahrung diene hauptsächlich zur Versorgung von Patienten, sagte ein Polizeisprecher. Zudem soll es im Bereich vor der Unterkunft zu Lärm und Explosionen von Pyrotechnik gekommen sein, wie es weiter hieß.

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06.03.2024: Hitlergruß an Imbiss gezeigt und Frau bedroht

Berlin – Ein Mann soll an einem Imbiss in Berlin-Niederschöneweide den Hitlergruß gezeigt und eine Frau mit einer Waffe bedroht haben. Bei der Festnahme soll der 43-Jährige Widerstand geleistet haben, wie die Polizei mitteilte. Ein Polizist wurde an der Hand verletzt und musste demnach seinen Dienst beenden. Eine Schreckschusswaffe und vermutlich Betäubungsmittel, die der Mann bei sich trug, wurden beschlagnahmt. Der 43-Jährige wurde stationär in der psychiatrischen Abteilung einer Klinik aufgenommen. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.

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Ersten Erkenntnissen zufolge soll sich der Vorfall in der Schnellerstraße ereignet haben. Der 43-Jährige soll zuerst den Hitlergruß gezeigt haben. Als eine Frau ihn darauf ansprach, soll er die Waffe aus dem Hosenbund gezogen und auf die Frau gerichtet haben. Beim Eintreffen der Polizei waren beide nicht mehr am Tatort, durch einen Zeugenhinweis konnte der Verdächtige aber ermittelt werden. Seine Wohnung wurde durchsucht. Während der Maßnahme kam der Mann dann nach Hause und wurde festgenommen.

09.03.2024: Mann zeigt Hitlergruß im Krankenhaus

Nordhausen – Ein betrunkener Mann soll im thüringischen Nordhausen einen Autounfall verursacht, geflüchtet und den verbotenen Hitlergruß gezeigt haben. Eine Zeugin habe zunächst beobachtet, wie der 46-Jährige mit seinem Auto gegen einen geparkten Wagen gestoßen war und davon fuhr, teilte die Polizei mit. Die alarmierten Beamten fanden den Mann in seiner Wohnung. Ein Atemalkoholtest habe 1,76 Promille ergeben. Als der Mann am Freitag in ein Krankenhaus gebracht wurde, sei er aggressiv geworden. Er habe eine Polizistin beleidigt und den Hitlergruß gezeigt.

10.03.2024: Jugendliche beschimpfen Mädchen und zeigen Hitlergruß

Stralsund – Mehrere Jugendliche sollen in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) zwei Mädchen als „Scheiß Ausländer“ beschimpft haben. Zudem habe einer der Jugendlichen den Hitlergruß gezeigt und die Gruppe habe „ein Lied mit ausländerfeindlichen Parolen“ abgespielt, wie die Polizei mitteilte. Dazu hätten sie lautstark die Worte „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ gesungen. Die beiden 14 und 15 Jahre alten Mädchen informierten selbst die Polizei.

Als die Beamten eintrafen, habe einer der Jugendlichen erneut das Lied angespielt. Von den vier Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren – darunter ein Mädchen – seien die Personalien aufgenommen und sie seien zu ihren Erziehungsberechtigten gebracht worden. Gegen sie wurde Anzeige wegen des Verdachtes der Volksverhetzung, Beleidigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen erstattet.

10.03.2024: Mann beleidigt Zuschauerin rassistisch

Frankfurt – Nach einem Frauen-Bundesligaspiel in Frankfurt hat ein Mann eine Zuschauerin laut Polizei unter anderem wegen ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts beleidigt und bedroht. Einen Mitarbeiter des Ordnungsdienstes biss der 29 Jahre alte Mann nach Polizeiangaben.

Warum die 37-jährige Frau am Samstag nach der Partie der Fußballerinnen des FC Bayern München gegen Eintracht Frankfurt von dem Mann attackiert wurde, blieb unklar. Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hielt den Mann bis zum Eintreffen der Polizei fest, dabei biss ihn der Angreifer in die Hand. Der 29-Jährige wurde vorübergehend festgenommen. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen mutmaßlicher Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung.

10.03.2024: Mann beleidigt Polizisten und zeigt Hitlergruß

Hamburg – Ein 40-Jähriger soll in einer S-Bahn in Hamburg-Harburg Bundespolizisten beleidigt und später den Hitlergruß gezeigt haben. Die Beamten waren in der Nacht wegen Streitigkeiten in der Bahn gerufen worden und hatten den polizeibekannten Mann mit Verletzungen im Gesicht angetroffen, wie die Bundespolizei mitteilte. Der Mann sei offensichtlich alkoholisiert gewesen, habe aggressiv auf die Einsatzkräfte reagiert und „Heil Hitler“ gerufen. Daraufhin sei er in eine Ausnüchterungszelle gebracht worden. Dort hätten die Beamten einen Atemalkoholwert von 2,04 Promille festgestellt. In der Ausnüchterungszelle habe der Mann weiter randaliert, verfassungsfeindliche Parolen gerufen und den Hitlergruß gezeigt. Er sei später wieder entlassen worden. Die Bundespolizei habe entsprechende Strafverfahren gegen den 40-Jährigen eingeleitet.

11.03.2024: Verfassungsfeindliche Symbole in Flüchtlingsunterkunft geschmiert

Weißenfels – Unbekannte haben verfassungsfeindliche Symbole in die Treppenhäuser einer Unterkunft für geflüchtete Menschen in Weißenfels in Sachsen-Anhalt geschmiert. Demnach handelt es sich bei der Unterkunft um zwei Mehrfamilienhäuser am Südring. Der Staatsschutz ermittelt.

16.03.2024: Hakenkreuz-Schmiererei mitten auf der Straße

Großröhrsdorf – Unbekannte haben in Großröhrsdorf (Landkreis Bautzen in Sachsen) ein Hakenkreuz auf die Straße geschmiert. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen, teilte die Polizei mit. Das etwa 50 mal 50 Zentimeter große, verfassungsfeindliche Symbol war auf der Fahrbahn direkt unter einer eingeschalteten Straßenlaterne entdeckt worden.

16.03.2024: 24-Jährige rassistisch beleidigt und verletzt

Berlin – Eine 24-Jährige ist im Berliner U-Bahnhof Alt-Mariendorf nach Angaben der Polizei von einer Frau rassistisch beleidigt und bei einer darauffolgenden Auseinandersetzung verletzt worden. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, wie die mitteilte. Demnach sei es zu der Auseinandersetzung gekommen, nachdem eine 46-Jährige die Frau „fremdenfeindlich“ beleidigt habe, teilte die Polizei mit. Daraufhin soll die ältere Frau der 24-Jährigen ins Gesicht gefasst und sie geschubst haben. Zur Verteidigung soll dann auch die Angegriffene die 46-Jährige geschubst haben. Passanten, die auf den Vorfall aufmerksam wurden, sollen dann die beiden Frauen voneinander getrennt haben. Die 24-Jährige erlitt laut Polizei Verletzungen im Gesicht, lehnte aber eine ärztliche Behandlung ab. Die ältere Frau blieb unverletzt. Gegenüber den gerufenen Polizisten gab die 46-Jährige an, dass die jüngere Frau sie zuerst angegriffen haben soll.

16.03.2024: Junger Iraker rassistisch beleidigt und geschlagen

Meißen – Ein 15 Jahre alter Jugendlicher aus dem Irak ist am Bahnhof im sächsischen Meißen aus einer Gruppe heraus rassistisch beleidigt und geschlagen worden. Er sei leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. Bei den Tätern habe es sich laut Zeugenaussagen um Fußballfans von Dynamo Dresden gehandelt.

Die Unbekannten hätten den Jugendlichen zunächst geschubst und beleidigt. Der 15-Jährige sei in einen Bus eingestiegen. Die Gruppe aus ungefähr sieben Personen folgte ihm und forderte ihn auf auszusteigen. Schließlich habe einer aus der Gruppe den 15-Jährigen geschlagen.

16.03.2024: Männer dringen in Asylunterkunft ein und zeigen Hitlergruß

Wandlitz – Zwei Männer sind im brandenburgischen Wandlitz in eine Asylunterkunft eingedrungen. Dort hätten sie mit gestohlenen Zaunfeldern ein Treppenhaus verbarrikadiert, teilte die Polizei mit. Einer der Männer soll zudem den Hitlergruß gezeigt haben. Eine Überwachungskamera zeichnete laut Polizei das Geschehen auf. Der Staatsschutz ermittelt.

19.03.2024: Unbekannte verteilen Bilder von Hitler und Hakenkreuzen

Wernigerode – Unbekannte sollen in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) Bilder von Adolf Hitler und Hakenkreuzen verteilt haben. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, hatte der Fußballverein FC Einheit Wernigerode deshalb am Wochenende Anzeige erstattet. Die Ermittlungen seien nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen aufgenommen worden, sagte die Sprecherin. Weitere Angaben machte sie nicht.

19.03.2024: Radfahrer bespuckt und beleidigt Schwarze Frau

Hamburg – Eine Schwarze Frau ist in Hamburg-Barmbek von einem Radfahrer beleidigt und bespuckt worden. Die Polizei geht von einem rassistischen Motiv aus, wie sie in Hamburg mitteilte. Ersten Erkenntnissen zufolge war die 32-Jährige auf dem Weg zur Arbeit, als der etwa 50 Jahre alte Mann ihr auf dem Gehweg entgegenkam. Dabei habe er sie unvermittelt angespuckt und sie mutmaßlich rassistisch beleidigt. Wenig später habe er der Frau zudem aus der Ferne eine beleidigende Geste gezeigt.

22.03.2024: Pflegekraft rassistisch beleidigt und geschlagen

Berlin – Ein Hausbewohner soll einen Pflegedienstmitarbeiter in Berlin-Gesundbrunnen rassistisch beleidigt und geschlagen haben. Nach ersten Erkenntnissen soll der 58-Jährige dem Mann unvermittelt im Hausflur des Mehrfamilienhauses mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, wie die Polizei mitteilte. Zudem soll er dem 50-Jährigen mit Bezug auf seiner Hautfarbe gesagt haben, dass er nicht in dem Haus sein dürfe. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Beleidigung übernommen, wie es hieß. Nach den Angaben hatte der Pflegedienstmitarbeiter Schmerzen am Kopf, verzichtete jedoch auf eine ärztliche Behandlung.

25.03.2024: Hitlergruß und rechte Parolen

Dresden – Ein Teenager und ein junger Mann haben gegenüber Polizisten in Dresden den Hitlergruß gezeigt. Der Staatsschutz ermittelt gegen den 18-Jährigen und den 26-Jährigen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, wie die Polizei mitteilte. Danach müssen sie und zwei Begleiter sich auch wegen des Verdachts gemeinschädlicher Sachbeschädigung verantworten. Das Quartett hatte die Tafel einer Haltestelle traktiert, ehe es in einen Bus einstieg.

Als alarmierte Beamte sie ein paar Stopps weiter kontrollierten, machte der laut Polizei alkoholisierte 26-Jährige die verbotene Geste und rief eine ebensolche Parole. Wenig später trafen Beamte an der Synagoge in der Altstadt dann auf das Quartett. Als sie die Gruppe ansprachen, reagierte der 18-Jährige mit dem Hitlergruß – auch er war laut Polizei betrunken.

Wegen Volksverhetzung muss sich zudem ein Unbekannter verantworten. Er habe aus einer Gruppe Jugendlicher heraus auf den Elbwiesen nahe dem Blauen Wunder mit einem Megafon rassistische Parolen gerufen, teilte sie mit. Passanten verständigten die Polizei, die den Urheber am Tatort nicht mehr ausmachen konnte.

25.03.2024: Mann zeigt Hakenkreuzflagge und attackiert Polizisten

Magdeburg – Ein Mann mit einer Hakenkreuzflagge hat in Haldensleben (Landkreis Börde) die Polizei attackiert. Der 43 Jahre Mann soll sich am frühen Montagmorgen mit der 1 Meter mal 2,50 Meter großen Flagge auf der Straße gezeigt haben, wie die Polizei mitteilte. Demnach wollte sich der Mann mehrfach den Maßnahmen der Polizei entziehen und wurde verbal sowie körperlich aggressiv.

Ein weiterer Streifenwagen wurde hinzugerufen. Als die Unterstützung eintraf, soll der Mann die Beamten tätlich angegriffen haben. Ihm wurden Handfesseln angelegt, seine Flagge sichergestellt. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. (dpa/epd/mig)

Hinweis: Diese Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die aufgeführten Fälle wurden der Redaktion bei ihren Recherchen bekannt und teilweise wortgleich aus Agentur- oder Polizeimeldungen übernommen. Die chronologische Listung erhebt kein Anspruch auf Richtigkeit, da der Tatzeitpunkt mancher Fälle teilweise unbekannt bzw. nicht genau bestimmt werden kann ist.

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