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Studie

AfD und Rechtsextreme führend auf TikTok

Die AfD ist auf Tiktok führend vertreten. Auf der Plattform habe sich ein Paralleluniversum gebildet, die mit einem Strom von rechten AfD-Videos geflutet werde. Experten fordern Konsequenzen.

Mittwoch, 05.06.2024, 10:34 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 05.06.2024, 10:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die AfD ist nach einem Bericht der Bildungsstätte Anne Frank auf dem Jugendleitmedium TikTok unter den deutschen Parteien führend vertreten. Unter den zehn reichweitenstärksten deutschen Politikerkonten seien allein sechs von der AfD, teilte die Direktorin Deborah Schnabel am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Sie stellten die Reichweite der Konten anderer Parteien weit in den Schatten.

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Auf der unter Jugendlichen beliebten Internetplattform habe sich ein „mediales Paralleluniversum“ gebildet, das unberührt von den herkömmlichen Medien massiv rechtsextreme, menschenfeindliche, rassistische und antisemitische Inhalte verbreite. Entsprechend sei nach der „Trendstudie Jugend in Deutschland 2024“ die AfD in diesem Jahr unter Jugendlichen mit 22 Prozent die am stärksten bevorzugte Partei geworden.

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TikTok-Universum der Rechten

Nach dem Report „Das TikTok-Universum der (extremen) Rechten“ ergießt sich täglich ein kontinuierlicher Strom von AfD-Videos in die Internetplattform gleich einem „Spamnetzwerk“, wie die Leiterin der Bildungsstätte für politische Bildung im Netz, Eva Berendsen, sagte.

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Nutzer würden aufgefordert, die Inhalte in eigene Konten hochzuladen, was auch geschehe. Dabei adressiere die AfD Sorgen der Jugend wie Krieg, Inflation, teurer Wohnraum oder Klimakrise. Sie zeichne Feindbilder, wie Einwanderer, Linke, Grüne, und behaupte, „die Etablierten“ seien gegen die Jugend oder „die Medien“ würden die Öffentlichkeit belügen. Dazu gebe die AfD holzschnittartige, simple Antworten, etwa Ausländer abschieben, Klimavorschriften streichen, den Euro abwickeln oder die Entwicklungshilfe streichen.

Viel stärker als andere Parteien

Viel stärker als andere Parteien verstehe es die AfD, ihre Botschaften „als cool zu verpacken und in den Mainstream zu spülen“, erläuterte Berendsen. Die Partei und andere rechtsradikale Akteure „infiltrierten“ Jugendkulturen, etwa die Ästhetik von „Tradwives“ oder „Cottagecore girls“. Dort zeigten junge Frauen sich in der Mode früherer Generationen und beschrieben die traditionelle Frauenrolle als Mutter und Hausfrau als ihr Vorbild.

Solche Darstellungen würden mit rechtsextremer Propaganda verbunden. Verschärfend komme hinzu, dass TikTok ungenügend reguliere. So sei ein Meme, das ein gepunktetes Hakenkreuz zeigt, trotz Meldung der Bildungsstätte nicht entfernt worden.

Gefahr für die Gesellschaft

Von dem starken Einfluss der AfD und rechtsradikaler Akteure auf Internetplattformen wie TikTok gehe eine Gefahr für die Gesellschaft aus, warnte Schnabel. Die Politik müsse die Plattformbetreiber in die Verantwortung nehmen. Die Parteien müssten in ihrer politischen Kommunikation umdenken, Jugendliche angemessen ansprechen und auf der emotionalen Ebene berühren.

„Demokratische Inhalte müssen auf jugendrelevanten Plattformen eine große Reichweite erhalten“, forderte Schnabel. In den Schulen werde die Vermittlung von Medienkompetenz verschleppt, obwohl sich die digitalen Medien rasant weiterentwickelten. (epd/mig) Aktuell Panorama

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