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Bundesministerium des Innern © 123rf.com

„Im Regen stehen gelassen“

Wissenschaftler Hafez fordert mehr Einsatz gegen Muslimfeindlichkeit

Politikwissenschaftler Kai Hafez kritisiert die Politik von Bundesinnenministerin Faser scharf. Sie zeige Härte gegen Radikale, lasse aber alle anderen Musliminnen und Muslime im Regen stehen. Sie müsse die Menschen vor Muslimfeindlichkeit schützen.

Mittwoch, 07.08.2024, 11:41 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 06.08.2024, 11:21 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Politik- und Kommunikationswissenschaftler Kai Hafez fordert von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), mehr gegen Muslimfeindlichkeit in Deutschland zu tun. Die Ministerin bemühe sich darum, „sowohl gegen den Islamismus als auch gegen den Rechtsextremismus stark aufzutreten und radikale Spitzen zu verbieten“, sagte der Professor von der Universität Erfurt der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.

Repressive Maßnahmen seien in Ordnung, wenn auf der anderen Seite betroffene Minderheiten, in diesem Fall die Musliminnen und Muslime in Deutschland, geschützt würden. „Doch hier sehe ich keinerlei Ansätze im Innenministerium“, betonte er.

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Neben der Gefahrenabwehr habe das Innenministerium auch einen Integrationsauftrag, „der momentan nicht erfüllt wird“, kritisierte der Wissenschaftler, der dem Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit (UEM) angehört. Dabei gebe es eine weitverbreitete Stigmatisierung. „Der Islam wird meist nur mit negativen Themen verknüpft und die Interessen der Musliminnen und Muslimen werden vernachlässigt“, erklärte der Kommunikationswissenschaftler mit Schwerpunkt Vergleichende Analyse von Mediensystemen.

„Im Regen stehen gelassen“

In Deutschland lebten vier bis fünf Millionen Musliminnen und Muslime, viele von ihnen seien auch deutsche Staatsbürger. „Sie werden vom Innenministerium im Regen stehen gelassen“, kritisierte der Wissenschaftler.

Hafez verwies zudem auf den Zusammenhang von Muslimfeindlichkeit und Radikalisierung. Gerade bei jungen Menschen sei die Diskriminierungswahrnehmung verstärkender Faktor bei einer Radikalisierung. „Wer etwas gegen islamistische Radikalisierung tun will, der sollte der Islamophobie in diesem Land vorbeugen“, sagte der Wissenschaftler. Doch dieser Zusammenhang werde bislang politisch vernachlässigt. (epd/mig) Aktuell Panorama

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