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Universität © ninastoessinger auf flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Technische Universität Dresden

Ein Semester Lehrpause für Professor nach Rechtsextremismus-Vorwürfen

Ein Hochschulprofessor an der Technischen Universität Dresden soll an einem Treffen von Rechtsextremen teilgenommen haben. Ein disziplinarisches Nachspiel hat der Vorfall nicht, lediglich eine Zwangspause von einem Semester. Einer Hochschulgruppe ist das nicht genug.

Mittwoch, 21.08.2024, 14:13 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 21.08.2024, 16:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach Rechtsextremismus-Vorwürfen wird der Hochschulprofessor Ulrich Fröschle im Wintersemester nicht an der Technischen Universität (TU) Dresden lehren. Die Entscheidung sei „im Rahmen der Lehrplanung der TU“ gefallen, teilte die Universität am Mittwoch in Dresden mit. Für ein disziplinarisches Vorgehen gebe es im Rahmen der dienstlichen Pflichten und auf Basis der vorliegenden Informationen „keinen Anlass und keine Möglichkeit“.

Der Professor für Neuere deutsche Literatur und Medienkultur hatte nach Erkenntnissen des Recherche- und Medienprojekts „recherche-nord“ im Februar an einem Treffen des inzwischen offiziell aufgelösten, als rechtsextrem geltenden Instituts für Staatspolitik teilgenommen. Das Rechercheteam hatte Fotos der Veranstaltung in Schnellroda in Sachsen-Anhalt ins Internet gestellt. Sie sollen auch den Dresdner Universitätsprofessor zeigen sollen. Fröschle selbst hatte seine Teilnahme weder bestätigt noch dementiert.

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Hochschule sieht keine disziplinarische Handhabe

Nach Angaben der Hochschule ist im universitären Umfeld „keine Wortäußerung oder Handlung“ von Fröschle bekannt, die eine disziplinarische Antwort begründen würde. Das Rektorat habe sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe „ernsthaft und reflektiert mit dieser Situation auseinandergesetzt und dabei auch verschiedene Perspektiven und Stimmen aus der Universität einbezogen“.

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Die Universität stehe für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit. „Wer durch menschenverachtendes, völkisches Denken unsere Demokratie bedroht, Menschen einschüchtern und ausgrenzen will, der steht in scharfem Widerspruch zu dieser Wertegemeinschaft“, hieß es.

Juso-Hochschulgruppe kritisiert Uni-Leitung

Die Juso-Hochschulgruppe in Dresden sieht das anders. Sie kritisiert, dass die Universitätsleitung trotz Bekanntwerden der Vorwürfe keine Notwendigkeit zum Handeln sieht. „Wir sehen das etwas anders und fordern die Überprüfung seiner Tätigkeiten, insbesondere der Vorträge, die er auch als Professor der TU Dresden hielt“, erklärt die Gruppe auf Facebook.

Es sei erschreckend, dass bisher niemand den Professor auf dem Schirm hatte. „Man hätte viel früher von seinem rechten Gedankengut wissen können“, schreibt die Gruppe weiter. Bereits 2018 habe der Hochschullehrer eine Erklärung unterzeichnet, „die Ressentiments gegenüber Migranten schürt und Schutzsuchende kriminalisiert“. (epd/mig) Aktuell Panorama

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