Tödliche Balkanroute
Leichen von acht Geflüchteten aus bosnischem Grenzfluss gezogen
Viele Geflüchtete überleben die Überfahrt über das Mittelmeer nicht. Wer es schafft, ist noch längst nicht am Ziel, wie ein Fall aus der bosnisch-serbischen Grenze zeigt. Dort kenterte ein Boot in einem reißenden Fluss, für viele Menschen endete die Überfahrt tödlich.
Sonntag, 25.08.2024, 11:34 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 25.08.2024, 11:34 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Zivilschutz in Bosnien hat die Leichen von acht Flüchtlingen und Migranten aus dem Grenzfluss Drina gezogen. Weitere Menschen würden noch vermisst, nachdem ein Boot mit rund 30 Migranten beim Überqueren des Flusses in der Nähe der ostbosnischen Kleinstadt Bratunac gekentert war, berichtete der amtliche bosnisch-serbische Fernsehsender RTRS unter Berufung auf den Zivilschutz. Die Drina bildet an dieser Stelle die Grenze zwischen Bosnien und Serbien.
Die Migranten hätten versucht, mit dem Boot von Serbien nach Bosnien zu gelangen, hieß es in den Berichten. Einige von ihnen konnten sich nach dem Kentern des Boots ans Ufer retten. Unter den Vermissten sei auch eine Mutter mit ihrem Kleinkind. Die Drina gilt als gefährliches Gewässer mit vielen Stromschnellen und Strudeln. Immer wieder ertrinken Flüchtlinge und Migranten in dem Fluss.
Durch Serbien und Bosnien verläuft ein Ableger der sogenannten Balkanroute, über die Migranten aus der Türkei nach Westeuropa zu gelangen versuchen. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hielten sich Ende Juli in Bosnien knapp 2.000 Flüchtlinge und Migranten in Asylunterkünften auf. Viele lassen sich jedoch nicht registrieren und versuchen auf direktem Wege über das EU-Nachbarland Kroatien weiterzukommen. (epd/mig)
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