Kulturelle Brücken schlagen im Alltag und Beruf

Deutschland – das Land der Dichter, Denker und … Migranten! Zum Ende des Jahres 2023 erfasste das Ausländerzentralregister 13.895.865 Personen, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet diese Zahl einen Anstieg um 4 Prozent. Die Herkunftsländer sind dabei bunt verteilt und daher kommt es zu einer Vielfalt der Kultur im ganzen Land.

Doch wo verschiedene Kulturen aufeinandertreffen, ist manchmal auch ein gewisses Fingerspitzengefühl gefragt. Dennoch kann man geschickt und klug kulturelle Brücken am Arbeitsplatz oder im Privatleben schlagen.

Verständnis für unterschiedliche Kulturen entwickeln

Der wichtigste Punkt liegt darin, erst einmal zu verstehen, dass es kulturelle Unterschiede gibt, die je nachdem ein Lächeln hervorrufen oder aber auch erstaunen können – je größer die Vielfalt, desto eher die Wahrscheinlichkeit, dass man überrascht wird.

Kulturelle Unterschiede verstehen

Jede Kultur hat ihre eigenen Werte, Traditionen und soziale Regeln. Vielleicht ist es in einer Kultur üblich, zur Begrüßung die Hand zu schütteln, während dies in einer anderen vielleicht sogar eine Beleidigung ist. Während einige Kulturen in sexuellen Themen offener sind und der Einkauf gewisser Toys zur Normalität gehört, ist dies in anderen Kulturen ein Tabuthema.

Deshalb ist es ratsam, sich mit kulturellen Unterschieden und Gepflogenheiten vertraut zu machen, wenn man nicht aus Versehen in ein Fettnäpfchen treten will – insbesondere, wenn man im Ausland unterwegs ist.

Fragen führen zu Austausch

Hat man jemanden aus einem anderen Kulturkreis im Bekannten- oder Kollegenkreis oder sogar in der Familie? Dann sollte man sich nicht scheuen, Fragen zu stellen. Dies zeigt nicht nur Interesse, sondern hilft auch, Missverständnisse zu vermeiden. Fragen sind in der Regel nicht unangenehm, denn die meisten Menschen freuen sich, wenn die Mitmenschen Interesse an ihrer Kultur zeigen.

Man sollte allerdings beachten, stets höflich und respektvoll zu sein. Niemand mag es, sich belehrt zu fühlen. Man sollte aufrichtiges Interesse zeigen. So kann man wertvolle Informationen gewinnen und gleichzeitig Freundschaften knüpfen. Wer allerdings überheblich oder oberflächlich daherkommt, riskiert, abgeblockt zu werden oder wird nicht ernst genommen.

Kultureller Austausch kann viele positive Aspekte mit sich bringen. Man denke nur an die vielen kulturellen Einflüsse in unserem aktuellen Leben. Viele Kulturen bereichern die eigene Kultur, eröffnen ungeahnte Möglichkeiten und erweitern unseren Horizont – sei es in der Sprache, in der Küche oder auch in der Kunst und in der Musik. Es gibt kaum einen Lebensbereich, der frei wäre von Einflüssen fremder Kulturen.

Toleranz walten lassen

Toleranz gehört wohl zu den ältesten Tugenden der Menschheit, wird jedoch oftmals missverstanden. Toleranz bedeutet nicht, dass man allem zustimmen oder alles gut finden muss. Es geht vielmehr darum, die Existenz von Meinungen und Lebensweisen anzuerkennen, die von den eigenen abweichen.

Deshalb sollte man nicht versuchen, dem Gesprächspartner Meinungen und Ansichten aufzudrücken, schließlich möchte man dies andersherum auch nicht, oder? Eine neutrale und offene Diskussion ermöglicht es, sich auszutauschen und beide Lebensweisen nebeneinander existieren zu lassen – zu tolerieren.

Respektvoll auf persönliche Grenzen achten

Ganz gleich, aus welcher Kultur ein Mensch stammt: Jeder Mensch ist und bleibt einzigartig! Man sollte sich davor hüten, Menschen Stempel aufzudrücken, sondern sie zu respektieren, dass jeder seine eigenen Ansichten und auch Grenzen hat.

Respekt bedeutet auch, dass man keine Witze auf Kosten einer bestimmten Kultur macht oder Menschen gar aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert. Empathie kann oft der Schlüssel sein: Man versetze sich einfach in die gleiche Lage: Wer wünscht sich nicht, dass man mit Respekt behandelt wird?

Wenn Verständnis, Toleranz und Respekt aufeinandertreffen, werden wundervolle kulturelle Brücken in der Gesellschaft geschmiedet, die ein harmonisches Miteinander fördern. (em) Gesellschaft