Berlin, Tegel, Flughafen, Flüchtlingsheim, Flüchtlingsunterkunft, Gebäude
Der ehem. Berliner Flughafen Tegel © de.depositphotos.com

Berlin

Firmen werben um Arbeitskräfte in Flüchtlingsunterkunft

Zum ersten Mal fand auf dem Gelände der Flüchtlingsunterkunft in Berlin Tegel eine Jobmesse statt. Firmen und potenzielle Arbeitnehmer begrüßen die Aktion. Gelobt wird der sonst fehlende direkte Kontakt.

Donnerstag, 14.11.2024, 10:35 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 14.11.2024, 10:35 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

In der großen Flüchtlingsunterkunft Berlin-Tegel haben sich Hunderte Bewohner bei einer Jobmesse über Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten informiert. 16 Firmen sowie Vertreter des Senats und der Jugendberufsagentur warben um Arbeitskräfte oder boten Informationen zum Spracherwerb und zum Ausbildungssystem in Deutschland an.

Nach Schätzungen der Veranstalter kamen mehr als 700 Geflüchtete zu der erstmals vor Ort organisierten Veranstaltung. Eine Wiederholung könne sie sich sogar quartalsweise vorstellen, sagte die Betriebsleiterin des Ankunftszentrums, Kleopatra Tümmler.

___STEADY_PAYWALL___

Direkter Kontakt „enorm wichtig“

Die Idee für die Jobmesse sei aus Gesprächen mit Integrationssenatorin Cansel Kızıltepe (SPD), der Arbeitsagentur und der Wirtschaft erwachsen. Insbesondere Arbeitgeber hätten zuvor immer wieder bedauert, dass der Zugang zu geflüchteten Menschen, die Arbeit suchen, relativ schwer sei, so Tümmler. „Der direkte Kontakt ist enorm wichtig.“

Ein positives Resümee zog auch Ümit Öztoprak, Geschäftsführer des Personaldienstleisters Workoholic. Er selbst sucht Erzieher, Küchenpersonal und Pflegekräfte. Auf die Frage, wie die Resonanz bei den Geflüchteten ausfalle, antwortete er: „Wir haben kaum noch Visitenkarten.“ Auch bei der Jugendberufsagentur herrschte nach Angaben einer Sprecherin viel Andrang. Viele der Flüchtlinge hatten demnach großen Beratungsbedarf.

4.000 Menschen in der Unterkunft

Unter den Geflüchteten, die auf der Suche nach einem Job kamen, ist der 23-jährige Mehdi Nabil aus Marokko. Er habe in der Ukraine Zahnmedizin studiert, bevor er das Land habe verlassen müssen, erzählte er. Jetzt sucht er einen Job im Bereich Security und hat sich bereits zwei Firmen herausgesucht, die sich auf der Messe präsentierten.

Die Notunterkunft für Flüchtlinge gehört zu den größten ihrer Art in Deutschland. Aktuell leben dort nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes rund 4.000 Menschen. (dpa/mig) Aktuell Panorama

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)