„Vom Leben im Dazwischen“
Ausstellung in Friedland thematisiert Leben Notunterkünften
Wie lebt es sich in einer Flüchtlingsunterkunft? Wie leben Menschen unterschiedlichster Kulturen im engsten Raum miteinander? Eine Dauerausstellung in Friedland schlägt einen Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Dienstag, 19.11.2024, 15:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 19.11.2024, 15:26 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Museum Friedland zeigt eine eigene Dauerausstellung über provisorische Unterkünfte für Geflüchtete und Vertriebene. Im Mittelpunkt stünden die Erinnerungen von Menschen, die in einer Behelfsunterkunft wie dem vom Ingenieur Peter Norman Nissen entwickelten Wellblechrundbau „Nissenhütte“ lebten, teilte das Museum mit. Die Ausstellung „Shelter. Vom Leben im Dazwischen“ wurde am Sonntag eröffnet.
In der Schau in einer rekonstruierten „Nissenhütte“ im benachbarten Grenzdurchgangslager Friedland geht es laut dem Museum zudem um die Gefühle und Eindrücke heutiger Bewohner von Flüchtlingsunterkünften. Gleichzeitig thematisiere die Ausstellung das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen in Aufnahmeeinrichtungen und die Lebenssituation der dort untergebrachten Menschen. „Diese besondere Schicksalsgemeinschaft zieht sich ebenfalls wie ein roter Faden durch Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland und die Perspektiven der ankommenden Menschen“, heißt es in einer Mitteilung des Museums.
Wellblechhütte mit halbrundem Dach
Der US-amerikanisch-kanadische Ingenieur und Offizier Nissen (1871-1930) entwickelte die nach ihm benannte Wellblechhütte mit halbrundem Dach im Ersten Weltkrieg für die britische Armee. Bis in die 1950er-Jahre prägten diese Hütten das Bild des Grenzdurchgangslagers Friedland. Heute befindet sich dort noch eine letzte Hütte dieser Art, die in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlich genutzt wurde und jetzt die Dauerausstellung beherbergt.
Das Museum Friedland wurde im März 2016 im historischen Friedländer Bahnhof eröffnet. In einer großen Dauerausstellung nimmt die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, Vertriebenen und Spätaussiedlern im Lager Friedland breiten Raum ein. Seit seiner Gründung im Jahr 1945 haben rund 4,5 Millionen Menschen das Lager durchlaufen. Ein zweites Museumsgebäude befindet sich im Bau. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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