Magdeburg
Vermehrt rassistische Angriffe auf Migranten seit dem Anschlag
Nach dem Anschlag in Magdeburg geht es auch um das Miteinander der Menschen. Der Integrationsbeauftragte äußert sich besorgt. In der Stadt häufen sich rassistische Angriffe auf Menschen mit Migrationsgeschichte.
Montag, 06.01.2025, 12:01 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 06.01.2025, 12:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Magdeburg verzeichnet seit dem Anschlag eines Islamhassers auf den Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 eine steigende Zahl rassistischer Angriffe. Der Integrationsbeauftragte Krzysztof Blau ist alarmiert und ruft die Stadtgesellschaft zu Zusammenhalt und Solidarität auf. „Wir verurteilen jede Art von Gewalt und fordern entschlossenen Schutz, Zusammenhalt und gesellschaftliche Solidarität für alle Magdeburgerinnen und Magdeburger“, erklärte Blau am Sonntag.
Nach seinen Worten leben in der Stadt mehr als 40.000 Zugewanderte. Auch sie seien zutiefst erschüttert über den schrecklichen Anschlag. Einwohner mit Migrationsgeschichte seien von dem Attentat ebenso betroffen wie in Magdeburg Geborene: „Sie waren Opfer, sie waren Ersthelfende, sie haben betroffene Angehörige und bilden zu großer Zahl das medizinische Personal, das sich in den letzten Tagen um die Versorgung der Verletzten gekümmert und für die Rettung von Leben gekämpft hat.“
Jeder fünfte Magdeburger hat Migrationserfahrung
Medien berichteten am Samstag von zwei weiteren rassistisch motivierten Angriffen am Vortag. Nach den Worten des Integrationsbeauftragten Blau haben nahezu 20 Prozent der Magdeburger Stadtbevölkerung einen multiethnischen Hintergrund. „Dennoch werden Unterschiede oft genutzt, um Spaltung zu fördern“, fügte er hinzu. „Wir sind besorgt über die Dämonisierung und Bedrohung von Menschen migrantischer Herkunft.“
Am 20. Dezember war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit dem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Er tötete sechs Menschen, darunter ein neunjähriges Kind. Das Landesinnenministerium geht von fast 300 Verletzten aus. Nach dem Anschlag wurde aufgrund der Herkunft des Tatverdächtigen schnell über einen „islamistischen“ Terroranschlag spekuliert. Es stellte sich heraus, dass der Mann ein Islamgegner war. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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